Die Stoßzahl bei Auffahrkollisionen

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2000, p. 275 (#10)

Zitat

Kalthoff, W.; Becke, M.: Die Stoßzahl bei Auffahrkollisionen – Ein wesentlicher Parameter zur Bestimmung der HWS-Belastung. Verkehrsunfall und Fahrzeugtechnik 38 (2000), pp. 275 - 282 (# 10)

Inhaltsangabe

Anhand etlicher im Hinblick auf die HWS-Problematik durchgeführter Kollisionsversuche wird der Auswirkung von

  • effektiver Kollisionsgeschwindigkeit (Differenzgeschwindigkeit)
  • Überdeckung
  • Karosserietyp

auf den Stoßfaktor nachgegangen.

Obwohl mancher Zusammenhang sachlich einleuchtet, ist die Frage berechtigt, ob der konkret zur Bearbeitung vorliegende Individualfall durch die hier vorgenommene Regressionsanalyse ausreichend genau beschrieben wird. In jeden Fall jedoch eine gute Quelle für Versuche, so bspw. nachfolgender Versuch mit geringer Überdeckung:

00-11.gif

In einer Tabelle wird die Stoßzahl beim Überdeckungsgrad bei Heckkollisionen zwischen 7,8 - 32,4 km/h (also dem Bereich, der üblicherweise bei leichten Heckkollisionen bzw. bei HWS-Fällen vorliegt) wie folgt eingeordnet:


Empfohlene Stoßfaktoren k bei Überdeckungsgrad Ü [%] bei Heckkollisionen zwischen 7,8 - 32,4 km/h:

Überdeckungsgrad Ü Stoßzahl k
< 50% 0,00 - 0,15
ca. 50% 0,10 - 0,20
> 50% 0,15 - 0,30


Die obige Tabelle wird in einem Vortrag auf der EVU-Tagung 2008 in Nizza ergänzt, verfeinert und aktualisiert.

Die folgenden Bilder zeigen in etwa die Versuchsergebnisse im Vergleich. Hierzu wurden die Diagramme etwas vereinfacht (Meßwerte z.T. als Bereich!!!) dargestellt, da die Diagramme z.T. im VuF eher "Briefmarkengröße" aufweisen. Dabei ist hier die delta-v als Relativ- oder Differenzgeschwindigkeit (vrel) zu verstehen und nicht zu verwechseln mit der kollisionsbedingten Geschwindigkeitsänderung (Δv) oder der Trennungsgeschwindigkeit (dvBn')!


18 Versuche zu Auffahrkollisionen u.a. mit Angabe der Stoßzahl (k) können auch hier nachgesehen werden. Die folgende Grafik zeigt den Versuchsvergleich zwischen den o.g. Versuchen von S+B und den Versuchen des AZT aus 2002-2004:



Die Auswertung der AGU-Crashversuche (Stand 06/2007) mit (hauptsächlichem) Kollisionsgeschwindigkeitsbereich von etwa 5 – 30 km/h auf das Heck eines stehendes Fahrzeugs führt zu folgenden Ergebnissen:



Die unterschiedliche Angabe der Anzahl n ist darauf zurückzuführen, dass nicht bei allen Versuchen alle Werte aufgeführt wurden.


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