Messung von Drehbewegungsgrößen ermöglichen neue, verbesserte Schutzkriterien für Schädel- / Hirn-und Abdominal- / Becken-Verletzungen von Fahrzeuginsassen
2015, pp. 390 – 404 (#11)
Beim neuen, verbesserten Kopf-Schutzkriterium wird neben der translatorischen Beanspruchung als wichtige Verletzungsursache die rotatorische Beanspruchung rechnerisch oder messtechnisch erfasst und in Form der translatorischen und der rotatorischen Kopfbeschleunigungen zu einer Größe, dem GAMBIT (Generalized Acceleration Model for Brain Injury Threshold), kombiniert und verdichtet. Die Winkelgeschwindigkeit, die derzeit für die europäische Sicherheitsgesetzgebung diskutiert wird, scheint als Belastungsgröße ungeeignet zu sein. Das Submarining-Modell bezieht sich auf das Verletzungsrisiko für Beckenfrakturen und Organverletzungen und gibt einen Zulässigkeitsbereich für die Beckenbeschleunigung in Abhängigkeit vom Beckenwinkel vor. Mithilfe der Ergebnisse aus zwölf Fahrzeugversuchen wird die Zuverlässigkeit und die Wirksamkeit gezeigt.
The measurement of rotational acceleration provides new, improved protection criteria for head/brain and abdominal/pelvic injuries to vehicle occupants
The new, improved head protection criterion not only considers translational stress
as an important cause of injury but also measures or calculates rotational stress
and combines and compresses the translational and rotational head acceleration
values to form an overall model called GAMBIT (Generalized Acceleration Model for
Brain Injury Threshold). The angular velocity, which is currently being discussed for
European safety legislation, seems to be unsuitable as a stress value.
The submarining model relates to the injury risk for pelvis fractures and organ injuries
and provides a reliability range for pelvis acceleration as a function of the
pelvis angle. This report describes the reliability and effectiveness based on the results
of twelve vehicle tests.
Zitat
Kramer, F.; Löwen, H.; Heß, M.: Messung von Drehbewegungsgrößen ermöglichen neue, verbesserte Schutzkriterien für Schädel- / Hirn-und Abdominal- / Becken-Verletzungen von Fahrzeuginsassen. Verkehrsunfall und Fahrzeugtechnik 53 (2015), pp. 390 – 404 (#11)
Inhaltsangabe
Errata
Beiträge zum Thema im VuF
- 1994 #1 Zur Belastung der Halswirbelsäule durch Auffahrunfälle
- 1996 #2 Zur Problematik von HWS-Verletzungen – Ergebnisse aus Unfallanalysen und Versuchen
- 1997 #2 Sitzposition – Einfluß auf den Insassenschutz
- 1997 #12 Versuche zur Belastung der HWS bei kleinen Seitenanstößen
- 1998 #1 HWS-Distorsionen im geringen Unfallschwerebereich
- 1998 #3 Studie zur HWS-Verletzung
- 1998 #6 HWS-Problematik
- 1998 #10 HWS-Verletzung in der Schadenregulierung
- 1999 #1 Freiwilligen-Versuche zur Belastung der Halswirbelsäule durch Pkw-Heckanstöße
- 1999 #2 HWS-Biomechanik 98 Sonderfälle zum Verletzungsrisiko
- 1999 #5 Zur Abschätzung der Geschwindigkeitsänderung beim Niedergeschwindigkeitsheckaufprall unter Berücksichtigung des Gesamtdeformationsverhaltens beider Kollisionspartner
- 1999 #7/8 FIP – Forward Inclined Position Insassenbelastung infolge vorgebeugter Sitzposition bei leichten Heckkollisionen
- 1999 #11 Zur Belastung von Fahrzeuginsassen bei leichten Seitenkollisionen
- 2000 #2 Gurtschlitten – Untersuchung der biomechanischen Belastung
- 2000 #7/8 Zur Belastung von Fahrzeuginsassen bei leichten Seitenkollisionen - Teil 2
- 2000 #10 Die Stoßzahl bei Auffahrkollisionen
- 2001 #7/8 Die Insassenbewegung bei leichten Pkw-Heckanstößen
- 2001 #11 Leserbrief: Wertmaßstab für die Beurteilung der Insassenbelastung: a oder Δv?
- 2002 #5 Der simulierte Heckanstoß
- 2003 #2 Lassen sich die bei einer Pkw-Pkw-Heckkollisionen auftretenden Beanspruchungen mit Alltagsbelastungen vergleichen?
- 2004 #4 Insassenschutz beim Pkw-Heckaufprall
- 2007 #2 Erkenntnisse zum Deformationsverhalten moderner Fahrzeuge und zur Belastung der Insassen beim Heckanprall
- 2007 #3 Gurtschlitten - aktualisierte Untersuchung der biomechanischen Belastung
- 2007 #11 Schutzhaltung RISP (Rear Impact Self Protection)
- 2008 #1 HWS-Belastung beim Heckanstoß – Erkenntnisse zur Schutzhaltung für Pkw-Insassen
- 2008 #4 Heckaufprallversuche auf Fahrzeuge mit Anhängerkupplung
- 2008 #7/8 Trauma-Biomechanik - Schnittstelle zwischen Medizin und Technik
- 2011 #4 Heckaufprallversuche mit Autoscootern
- 2012 #5 Biomechanische Messungen an Probanden bei Alltagsbelastungen im Vergleich zu Bagatellkollisionen
- 2015 #11 Messung von Drehbewegungsgrößen ermöglichen neue, verbesserte Schutzkriterien für Schädel- / Hirn-und Abdominal- / Becken-Verletzungen von Fahrzeuginsassen
- 2015 #11 Bewegungsanalyse und Bewertung des Verletzungsrisikos von Insassen bei Seitenkollisionen – Erkenntnisse aus Crashtests beim fahrenden Pkw
- 2016 #6 Reboundfaktorverfahren
Weitere Infos zum Thema HWS
- 1973 Schleuderverletzung der Halswirbelsäule
- 1995 Scientific Monograph of the Quebec Task Force on Whiplash-Associated Disorders, QTF
- 1994 Alltagsbelastungen
- 2001 Literaturauswertung zur Problematik der HWS–Verletzungen bei leichten Pkw–Heckkollisionen in "Grundlagen zur mechanischen Belastung der Halswirbelsäule bei verschiedenen Kollisionsbedingungen". Förch, A., Diplomarbeit TU Karlsruhe, 11/2001.
- 2005 CD:DSD Osterseminar 2005 Linz, Austria
- 2007 Halswirbelsäulenverletzungen im Straßenverkehr und Strategien der Vermeidung. Internationale Tagung 05. – 06.11.2007, München.
- 2007 NeckPRO – Aktive Kopfstütze von Mercedes-Benz
- Webseite eines Arztes zum Thema HWS
- Schleudertrauma in der Wikipedia
- Artikel, Was ist ein schwerer, was ist ein leichter Verkehrsunfall
- 2009 – Vortrag "Unfallrekonstruktion und Verletzungsmechanik"
- Biomechanische Belastungswerte
- Literaturliste: Biomechanik