HWS-Belastung beim Heckanstoß – Erkenntnisse zur Schutzhaltung für Pkw-Insassen

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2008, pp. 8 – 13 (#1)

Ein Pkw-Fahrer beklagte nach einer Heckkollision mit niedriger Geschwindigkeit Halswirbelsäulenbeschwerden, nachdem er sich, den Aufprall vorhersehend, instinktiv krampfhaft am Lenkrad festgehalten habe. Der bisher unbekannte Einfluss von "Schutzhaltungen" auf die Insassenbewegung wurde deshalb interdisziplinär vom Ingenieurbüro Schimmelpfennig und Becke und dem Orthopädischen Forschungsinstitut (OFI) in Münster mit Freiwilligen untersucht. Unterstützt wurde die Arbeit von der FH Osnabrück und der Firma crashtest-service.com.

Zitat

Meyer, St.; Mazzotti, I.; Becke, M.: HWS-Belastung beim Heckanstoß – Erkenntnisse zur Schutzhaltung für Pkw-Insassen. Verkehrsunfall und Fahrzeugtechnik 46 (2008), pp. 8 – 13 (#1)

Inhaltsangabe

Die Autoren nahmen Freiwilligentests an je 9 Frauen und Männern vor, um den bisher unbekannten Einfluss von Schutzhaltungen auf die Insassenbewegung beim Heckanprall mit der Geschwindigkeitsänderung Δv ca. 7 km/h zu untersuchen.

Insgesamt wurden 54 Tests mit 18 Probanden absolviert. Der Versuchsschlitten wurde mit einem Massependel beschleunigt, dabei betrug die mittlere Kollisionsdauer 0,11 s.

Es zeigte sich, dass eine instinktiv eingenommene Schutzhaltung gegenüber eines überraschten Stoßes die Belastung um rund 20% erhöht, während beim Einhalten der von Becke empfohlenen Schutzhaltung RISP (Rear Impact Self Protection) die Belastung vermindert.

Keiner der Probanden hatte gesundheitliche Folgen zu beklagen. Medizinisch konnten keine Veränderungen oder Verletzungen an den Probanden festgestellt werden.

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