Stoßzeit

Aus Colliseum
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Impact time, Contact time or Contact period

Stoßzeit / Stosszeit (auch Stoßdauer, Kollisionsdauer, Kontaktzeit oder Kontaktdauer)

Definition

Die Stoßzeit T (auch dt) ist die Zeit von Kontaktbeginn (»time zero«) bis Kontaktende bei einer Kollision.
Bei der Auswertung der AGU-Versuche hat sich gezeigt, dass die messtechnische Bestimmung gar nicht so trivial ist. Der Stoßbeginn wird ab Erstkontakt der Stoßstangen bestimmt. Das Stoßende wird entweder über den Nulldurchgang einer Fahrzeuglängsbeschleunigung oder über den Punkt, bei dem die Längsbeschleunigungen beider Fahrzeuge unter 0,5 g abgefallen sind, bestimmt. Welches Ereignis zuerst eintrifft, wird herangezogen[1].
Bei AZT-Versuchen wurde die Kollisionsdauer anhand einer Schwelle von 0,2 g bestimmt.

Für ein einfaches Feder-Masse-Modell lässt sich die Periodendauer bei bekannter Steifigkeit c und Masse m aus der Kreisfrequenz berechnen (vergleiche auch hier, 2. Auflage, S. 330):

[math]\displaystyle{ T = 2\pi \sqrt{\frac{m}{c}} }[/math]

Die Kompressionsphase tk dauert dann etwa 1/4 der vollständigen Schwingung.
Achtung: T wurde hier als Formelzeichen sowohl für die Stoßzeit als auch die Periodendauer verwendet. Beide dürfen nicht verwechselt werden!

Wertebereich

Auffahrkollisionen

  • ungebremst: min. 78 ms, max. 147 ms, Durchschnitt 115 ms[1]
  • gebremst: min. 88 ms, max. 124 ms, Durchschnitt 109 ms[1]
  • HS_99: 178 ms[2]
  • 0,11 s bis 0,17 s (Mittelwert 0,12 s)[3]

Zweidimensionale Kollisionen

Wolff[4] grenzte die "Dauer kollisionsbedingter Beschleunigungen" bei leichten Anstößen zwischen 0,1 – 0,8 s ein.

Streifkollisionen

Bei Streifkollisionen (wie hier, Versuch A1) wurden auch Stoßzeiten > 0,3 s (nach Videobildauswertung) bestimmt.

Kompressionszeit

Restitutionszeit

Beiträge im VuF

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 DTC / AGU: Fahrzeugbelastungen bei Heck-Crashs im niedrigen Geschwindigkeitsbereich. Projektbericht, Zürich / Vauffelin, Mai 2003
  2. 2017 #5 Besonderheiten aus der Crashserie HS 01 bis HS 128
  3. 1999 #1 Freiwilligen-Versuche zur Belastung der Halswirbelsäule durch Pkw-Heckanstöße
  4. Wolff, H.: Möglichkeiten und Grenzen der Wahrnehmbarkeit leichter PKW-Kollisionen. Dissertation, 1992, p. 87