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Oberhalb einer Änderungsgeschwindigkeit von 15 km/h gab es, wie zu erwarten, 13 Verletzungen, aber auch 22 unverletzte Personen. Die Fahrzeugpaarung spielte hinsichtlich der Verletzungsschwere keine Rolle, erstaunlicherweise waren ältere Personen nicht verletzungsanfälliger als der jüngere Personenkreis.<br> | |||
Die variable untere biomechanische Belastungsgrenze um 13 km/h (abhängig von den jeweiligen Parametern) hat sich als richtig erwiesen, jedoch war nicht auszuschließen, daß auch unterhalb dieser Grenze (insbesondere bei Damen im Verhältnis 1:3 zu den Männern) Beschwerden auftraten, die jedoch nach 1 Tag wieder abgeklungen waren – keinesfalls waren gravierende Verletzungen mit langer Dauer zu vermerken, wie dies bei einem Vergleichsprobandenkreis resultierend aus ca. 160 Unfällen der Fall war.}} | |||
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Aktuelle Version vom 5. März 2018, 18:30 Uhr
1998, p. 90 (#3)
101 Kollisionen mit 121 Insassen im angestoßenen Fahrzeug wurden kollisionsdynamisch ausgewertet und deren Insassen hinsichtlich ihrer möglicherweise erlittenen Verletzungen befragt. Unterhalb einer Änderungsgeschwindigkeit von 15 - 16 km/h blieben 82 Insassen unverletzt. 39 Insassen im angestoßenen Fahrzeug gaben an, verletzt worden zu sein, wobei 16 Personen (4 männlich, 12 weiblich) Verletzungen erlitten haben, die um bzw. unterhalb 13 km/h Änderungsgeschwindigkeit lagen. Die »Verletzungen« bestanden in leichter Muskelverspannung, leichten Kopfschmerzen, leichten Beschwerden beim Drehen des Kopfes – alle Beschwerden waren spätestens nach 1 Tag wieder abgeklungen.
Oberhalb einer Änderungsgeschwindigkeit von 15 km/h gab es, wie zu erwarten, 13 Verletzungen, aber auch 22 unverletzte Personen. Die Fahrzeugpaarung spielte hinsichtlich der Verletzungsschwere keine Rolle, erstaunlicherweise waren ältere Personen nicht verletzungsanfälliger als der jüngere Personenkreis.
Die variable untere biomechanische Belastungsgrenze um 13 km/h (abhängig von den jeweiligen Parametern) hat sich als richtig erwiesen, jedoch war nicht auszuschließen, daß auch unterhalb dieser Grenze (insbesondere bei Damen im Verhältnis 1:3 zu den Männern) Beschwerden auftraten, die jedoch nach 1 Tag wieder abgeklungen waren – keinesfalls waren gravierende Verletzungen mit langer Dauer zu vermerken, wie dies bei einem Vergleichsprobandenkreis resultierend aus ca. 160 Unfällen der Fall war.
Zitat
Großer, W.; Fürbeth, V.: Studie zur HWS-Verletzung. Verkehrsunfall und Fahrzeugtechnik 36 (1998), pp. 90 – 92 (#3)
Inhaltsangabe
Weitere Beiträge zum Thema im VuF
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- 1999 #2 HWS-Biomechanik 98 Sonderfälle zum Verletzungsrisiko
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- 2012 #5 Biomechanische Messungen an Probanden bei Alltagsbelastungen im Vergleich zu Bagatellkollisionen
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- 2016 #6 Reboundfaktorverfahren
Weitere Infos zum Thema HWS
- 1973 Schleuderverletzung der Halswirbelsäule
- 1995 Scientific Monograph of the Quebec Task Force on Whiplash-Associated Disorders, QTF
- 1994 Alltagsbelastungen
- 2001 Literaturauswertung zur Problematik der HWS–Verletzungen bei leichten Pkw–Heckkollisionen in "Grundlagen zur mechanischen Belastung der Halswirbelsäule bei verschiedenen Kollisionsbedingungen". Förch, A., Diplomarbeit TU Karlsruhe, 11/2001.
- 2005 CD:DSD Osterseminar 2005 Linz, Austria
- 2007 Halswirbelsäulenverletzungen im Straßenverkehr und Strategien der Vermeidung. Internationale Tagung 05. – 06.11.2007, München.
- 2007 NeckPRO – Aktive Kopfstütze von Mercedes-Benz
- Webseite eines Arztes zum Thema HWS
- Schleudertrauma in der Wikipedia
- Artikel, Was ist ein schwerer, was ist ein leichter Verkehrsunfall
- 2009 – Vortrag "Unfallrekonstruktion und Verletzungsmechanik"
- Biomechanische Belastungswerte
- Literaturliste: Biomechanik