Die Bedeutung der Speicherung von elektronischen Daten für die Unfallanalyse aus Sicht des Fahrzeugherstellers: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 11. Dezember 2017, 18:14 Uhr
2007, p. 8 (#1)
Von Kraftfahrzeugsachverständigen wird immer wieder gefordert, die Fahrzeughersteller sollten die in den Fehlerspeichern ihrer Fahrzeuge hinterlegten elektronischen Daten für die Unfallanalyse verfügbar machen. Im folgenden Beitrag nimmt DaimlerChrysler aus Sicht der Hersteller Stellung zu den Möglichkeiten und Grenzen der Verwertung gespeicherter elektronischer Daten.
Zitat
Zeidler, F.: Die Bedeutung der Speicherung von elektronischen Daten für die Unfallanalyse aus Sicht des Fahrzeugherstellers. Verkehrsunfall und Fahrzeugtechnik 45 (2007), pp. 8 – 14 (#1). Vortrag auf der EVU Tagung 05. – 07.10.2006 in Dresden.
Inhaltsangabe
Im Vortrag stellt Zeidler dar, dass die in den Steuergeräten gespeicherten Daten nur im Einzelfall für die Auswertung für die Unfallanalyse brauchbar sind, da Daten wie Geschwindigkeit und Beschleunigung nicht kontinuierlich aufgezeichnet werden. Die Daten werden lediglich zur Wartung und Instandsetzung gespeichert.
Aufgrund von befürchteter Industriespionage (z.B. Plagiate, wie man diese von den Meistern des Nachbaus aus Asien bereits aus anderen Bereichen kennt) und rechtlichen Problemen verzichtet man bei den Automobilherstellern ganz bewusst auf die kontinuierliche Speicherung entsprechender Daten.
Einen ähnlichen Vortrag hatte Zeidler bereits auf der EVU-Tagung 2002 in Portoroz gehalten. Damals allerdings war der Tenor sinngemäß, dass die Hersteller nicht auf Sachverständige angewiesen seien; wenn es tatsächlich Probleme gäbe, löse man diese direkt mit dem Kunden ohne das Erfordernis, einen Sachverständigen zu beauftragen. Insofern erfreut der neuerliche (vorsichtig ausgedrückt: weniger ablehnende) Beitrag Zeidlers zum Thema.
Just den Teil, den Zeidler in seinem Vortrag nur erwähnend streift, greift der Burg'sche Vortrag auf der gleichen Tagung unmittelbar im Anschluss an Zeidler auf.
Beiträge zum Thema im VuF
- 1999 #9 Rückhalteeinrichtungen als Beweismittel in der Unfallrekonstruktion
- 2000 #5 Technische Funktionsweise und Aufbau von Airbags
- 2000 #7/8 Die Speicherung von Kollisionsdaten im Airbag-Steuergerät
- 2006 #11 Unfallrelevante Daten in elektronischen Fahrzeugsystemen
- 2007 #1 Die Bedeutung der Speicherung von elektronischen Daten für die Unfallanalyse aus Sicht des Herstellers
- 2007 #6 Die Auswertung digitaler Fahrzeugdaten bei der Unfallrekonstruktion - Nutzen für die Unfallrekonstruktion
- 2008 #5 Auswertung der Fahrzeugelektronik – Enthalten Fehlerspeicher unfallrelevante Daten?
- 2010 #1 Interpretation der Fahrzeugfehlerspeichereinträge nach Verkehrsunfällen
- 2010 #1 Unfalldatenspeicher in Nordamerika
- 2010 #2 Unfalldatenspeicher für schwere Nutzfahrzeuge in Nordamerika
- 2010 #10 Unfalldatenspeicherung in Europa – die Veronica-Projekte 2004 bis 2009
- 2015 #10 CDR – Die Zukunft in der Unfallrekonstruktion?!
- 2016 #03 CDR – die Zukunft in der Unfallrekonstruktion?! Auswertungen zur Aufzeichnungsgenauigkeit
- 2017 #10 EDR-Daten heute und in Zukunft
- 2018 #10 Auswertung von CDR-Crashversuchen
Weitere Infos zum Thema
- EDR (event data recorder)
- CDR (crash data retrieval)
- 2001 Airbag-Sensorik zur maßgeschneiderten Aktivierung mehrstufiger Rückhaltesysteme. ATZ Volume 103, Issue 1, pp. 24 – 28
- 2006 Die Bedeutung der Speicherung von elektronischen Daten für die Unfallanalyse aus Sicht des Fahrzeugherstellers (EVU 2006)
- 2006 Was geben Airbag-Steuergeräte für die Unfallrekonstruktion her? Auswertung der gespeicherten Daten nach Unfallversuchen (EVU 2006)
- 2006 Die Klärung des Unfallhergangs anhand der Daten aus den Fehlerspeichern elektronischer Geräte (EVU 2006)
- 2008 Der Einsatz von Unfalldatenspeichern unter dem Brennglas des Europarechts. Aufsatz SVR 02/2008 S.41 – 49
- 2012 EVU-Tagung in Brasov
- 2015 EVU-Tagung in Edinburgh
- 2016 EVU-Tagung in Bratislava
- 2017 EVU-Tagung in Haarlem