Die Bedeutung des Praxisfaktors in der lichttechnischen Analyse - Der Versuch einer Eingrenzung

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1992, p. 201 (#7)

Zitat

Schmedding, K.: Die Bedeutung des Praxisfaktors in der lichttechnischen Analyse - Der Versuch einer Eingrenzung. Verkehrsunfall und Fahrzeugtechnik 30 (1992), pp. 201 - 203 (# 7/8)

Inhaltsangabe

Die Autoren berichten von einem Versuche, in dem 14 Probanden eine 3 km lange, unbeleuchtete Teststrecke abfuhren, auf der in unregelmäßigen Abständen und in unterschiedlichen seitlichen Positionen (links, rechts, mittig) verschieden bekleidete Dummys auf der Fahrbahn standen. Die Proben hatten die Anweisung, sofort zu bremsen, wenn sie einen der Dummys wahrnahmen. Der Bremsbeginn wurde jeweils mittels Farbschussgerät markiert und dem jeweiligen Probanden zugeordnet. Die Fahrgeschwindigkeit wurde auf konstant 35 km/h eingestellt (ca. 10 m/s).

Für jeden Dummy konnte so ein mittlerer Bremsbeginn bestimmt werden. In anschließenden Leuchtdichtemessungen mit einem LMT 1006 (Winkelauflösung 6') wurde der Leuchtdichteunterschied zwischen Objekt und Umgebung vierfach gemessen, und zwar vom Bremspunkt aus sowie 10 m, 20 m und 30 m davor, entsprechend 1 s, 2 s und 3 s Reaktionszeit.

Der gemessene Leuchtdichteunterschied [math]\displaystyle{ L_m }[/math] wurde ins Verhältnis zum theoretischen Schwellwert [math]\displaystyle{ L_s }[/math] gesetzt, welcher den Berekschen Kurven entnommen wurde, und so der "Praxisfaktor" berechnet. (Die Adaptationsleuchtdichte wurde mit 0,1 cd/m² angenommen.) Die Messungen lassen einen Zusammenhang zwischen hypothetischer Reaktionszeit und Praxisfaktor erkennen:

1992 07 202.png

In 30 m Entfernung zum Bremsbeginn ließen sich die Leuchtdichteunterschiede nicht mehr messen, die Objekte jedoch noch so eben erkennen. Deshalb wurde angenommen, dass sich der Leuchtdichteunterschied dort an der Wahrnehmungsgrenze bewegte und der Praxisfaktor damit "1" betrug. Am Bremsbeginn errechnete sich der der theoretische Praxisfaktor zu 7,2 – 10,4.

Dem Diagramm ist zu entnehmen, dass eine Reaktionszeit von 2 s mit einem Praxisfaktor von 3 – 4 korrespondiert und eine Reaktionszeit von 1,5 s mit einem Praxisfaktor von 4 – 5,5.

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