Das SBU-Diagramm und die Bestimmung von Erkennbarkeitsentfernungen mit Hilfe des SI-Diagramms
1990, p. 27 (#1)
Das Ziel lichttechnischer Gutachten ist es, Erkennbarkeitsentfernungen von Objekten zu bestimmen. Dabei stüzt man sich auf die Schwellenwertkurve des Auges (DIN-Norm 5037). Diese wurde in der vorliegenden Arbeit auf die Bedürfnisse der Unfallrekonstruktion zurechtgeschnitten. Darüberhinaus wird anhand eines Beispiels dargelegt, wie man Meßwerte einer lichttechnischen Untersuchung durch Vergleich mit den Schwellwerten des Auges übersichtlich und für den technischen Laien nachvollziehbar im sogenannten SI-Diagramm darstellen kann.
The aim of light technical expertises is to evaluate the ultimate distance at which a certain object can be recognized by optical perception. These expertises are usually based on the so-called threshold-curve of the human eye (DIN-norm 5037). This curve needs to be modified to meet the needs of accident investigation. This paper also gives an example in which way the collected data of light technical investigation can be related to the threshold-curve. The relation is computed to a so-called SI-diagram, which is highly evident to laymans.
Zitat
Schmedding, K.; Becke, M.: Das SBU-Diagramm und die Bestimmung von Erkennbarkeitsentfernungen mit Hilfe des SI-Diagramms. Verkehrsunfall und Fahrzeugtechnik 28 (1990), pp. 27 – 30 (# 1)
Inhaltsangabe
Das SBU-Diagramm (Schwellenleuchtdichtedifferenz, Beobachtungsentfernung und Umfeldleuchtdichte) stellt eine Modifikation der Berek'schen Kurven dar, bei der auf der »x-Achse« anstelle des Objektwinkels die Entfernung des Fußgängers aufgetragen ist, welche über die nahezu konstante Breite des Objekts (bzw. Subjekts) direkt in einen Winkel umgerechnet werden kann. Die Kurven steigen dann nach rechts hin an, da der Objektwinkel mit steigender Entfernung abnimmt. Auf die sonst übliche logarithmische Darstellung (auch) des Winkels wird verzichtet.
In dem Beitrag fehlt die Angabe der Objektbreite, mithilfe derer sich die Entfernung in den Blickwinkel umgerechnen lässt (bzw. überhaupt die Information, dass einzig die Breite verwendet wurde). Aus den Diagrammen ergibt sich zunächst, dass die Schwellenentfernung für die Front-Silhouette (bei größeren Entfernungen) doppelt so groß ist wie diejenige für die Seiten-Silhouette. Mithin ist die Front-Silhuouette offenbar doppelt so breit wie die Seiten-Silhouette (= doppelter Winkel).
Durch den Vergleich, etwa bei Lu = 5 cd/m², ΔL = 0,01 cd/m², s = 37 m im Frontdiagramm, mit dem Berek'schen Original ergibt sich ein Objektwinkel von 37' und mithin eine Objektbreite von 0,4 m, was reichlich wenig erscheint.
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