Bremsverzögerungen und Sturzeinleitung von Motorrädern: Unterschied zwischen den Versionen

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==Inhaltsangabe==
==Inhaltsangabe==
Der Autor betrachtete die Spurzeichnung von vier verschiedenen Motorrädern bei unterschiedlichen Abbremsungen. Dabei wurde zuerst die Verzögerung mit einem PKW gemessen und anschliessend die Bremsversuche mit den Motorädern vollzogen. Es zeigte sich, dass eine lange, durchgehende und deutlich gezeichnete Bremsspur meist vom Hinterreifen stammt, da eine derartige Spur wegen der fehlenden Fahrstabilität nicht vom Vorderrad gezeichnet werden konnte. Zu beachten ist, dass keine allgemein gültigen Aussagen getroffen werden konnten, da das Spurzeichnungsverhalten vom Motorradtyp und der Bereifung abhängig ist. Die Probanten benutzten ihre eingenen Kräder und sollten an die Blockiergrenze gehen, was durch mehrere Messungen bzw. Versuche gelungen ist. Die Verzögerungswerte waren sehr unterschiedlich und schwankten zwischen 4 m/s² und 9m/s² (Hinterradabbremsung und Stollenreifen sowie Strassenbereifung und Hinterrad-/Vorderradabbremsung).
Die Ankündigung im Titel wird leider nur teilweise eingelöst: Die Erkenntnisse zum Sturzverhalten beschränken sich auf die Wiedergabe einer Unfallskizze aus dem Jahr 1999. Danach zunächst viel Bekanntes, das man in den entsprechenden Veröffentlichungen aus dem Hause Schimmelpfennig + Becke schon im VuF gelesen hat. Im Endeffekt werden Bremsversuche mit vier Motorrädern präsentiert, wobei speziell untersucht wird, ob die Spurzeichnung (Breite, Profilierung) Rückschlüsse zulässt, ob die Spur vom Vorder- oder Hinterrad stammt. Eine Erkenntnis ist, dass die Hinterrad-Blockier stets schmaler als die statische Aufstandfläche des Reifens ist, selbst wenn nur mit dem Hinterrad gebremst wird. Bei gleichzeitigen Einsatz der Vorderradbremse wird sich nochmals schmaler.  
 
Bei alleiniger Abbremsung mit dem Hinterrad liegen die Verzögerungen um 4 m/s². Es gelangen allen vier Probanden – sämtlich erfahrende Fahrer auf der eigenen Maschine – das Vorderrad kurzfristig zum Blockieren zu bringen.
 
Das generelle Fazit ist, dass man der Spurzeichnung bei der heutzutage gängigen Qualität polizeilicher Lichtbilder wohl kaum wird ansehen können, ob sie vom Vorder- oder Hinterrad stammt.


==Weitere Beiträge zum Thema im VuF==
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Version vom 9. Mai 2007, 08:39 Uhr

2007, p. 102 (# 4) – Download bei Vieweg

Zitat

Golder, U., Bremsverzögerungen und Sturzeinleitung von Motorrädern. Verkehrsunfall und Fahrzeugtechnik 45 (2007), pp. 102 - 109 (# 4)

Inhaltsangabe

Die Ankündigung im Titel wird leider nur teilweise eingelöst: Die Erkenntnisse zum Sturzverhalten beschränken sich auf die Wiedergabe einer Unfallskizze aus dem Jahr 1999. Danach zunächst viel Bekanntes, das man in den entsprechenden Veröffentlichungen aus dem Hause Schimmelpfennig + Becke schon im VuF gelesen hat. Im Endeffekt werden Bremsversuche mit vier Motorrädern präsentiert, wobei speziell untersucht wird, ob die Spurzeichnung (Breite, Profilierung) Rückschlüsse zulässt, ob die Spur vom Vorder- oder Hinterrad stammt. Eine Erkenntnis ist, dass die Hinterrad-Blockier stets schmaler als die statische Aufstandfläche des Reifens ist, selbst wenn nur mit dem Hinterrad gebremst wird. Bei gleichzeitigen Einsatz der Vorderradbremse wird sich nochmals schmaler.

Bei alleiniger Abbremsung mit dem Hinterrad liegen die Verzögerungen um 4 m/s². Es gelangen allen vier Probanden – sämtlich erfahrende Fahrer auf der eigenen Maschine – das Vorderrad kurzfristig zum Blockieren zu bringen.

Das generelle Fazit ist, dass man der Spurzeichnung bei der heutzutage gängigen Qualität polizeilicher Lichtbilder wohl kaum wird ansehen können, ob sie vom Vorder- oder Hinterrad stammt.

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