Lackanalyse

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Lackanalyse

Zitat

Wer führt Lackanalysen durch?

Inhalt

Anlässlich einer Anfrage aus den Versicherungsbereich sollte die Analyse einer Lackprobe stehen, bei der von den beiden beteiligten Fahrzeugen eine eigene Lackprobe von der Schadenzone vorliegt. Es sollte festgestellt werden, ob durch eine Lackanalyse die Beteiligung dieser beiden Fahrzeuge am Unfall zu beweisen ist.

Vorläufige Erkenntnisse nach der Recherche

Die Anfrage führte zu der Recherche, die telefonisch bei verschiedenen Stellen und deren Fachleuten erfolgte. Dabei waren einige unbekannte Dinge zu klären, die sich z.B. auf die verwertbare Probenmenge, die Vorgehensweise bei der Untersuchung, den Einsatz der Messinstrumente und letztendlich die Aussage der Untersuchung beziehen.

Es zeigte sich, dass keine genauen Angaben zu der Lackprobenmenge gemacht werden konnten, die für eine Analyse ausreichend ist. Dies ist von der Art und Menge der bestehenden Lackprobe und dem Prüfverfahren (Gaschromatografisch, Infrarotspektroskopisch und/oder Mikroskopisch) abhängig.

Die weitere Schwierigkeit besteht darin, dass die Farbe oftmals von den gleichen Lackherstellern geliefert wird und nur der Farbton unterschiedlich ist. Dies könnte per Auflichtmikroskop untersucht werden.

Die Aussagesicherheit nach der Untersuchung ist oft zweifelhaft, da sichergestellt werden muss, dass es sich um keine verunreinigte Lackprobe handelt und ggf. weitere Proben eines Fahrzeuges benötigt werden können.


Wer führt die LA durch?

Das Landeskriminalamt (LKA)Bayern, Maillinger Straße in München wird i.d.R. [nur] in Strafsachen tätig. Im Privatauftrag als Nebentätigkeit jedenfalls dann nicht, wenn eine Sache mit einer anderen kollidieren könnte, welche strafrechtliche Relevanz hat bzw. auch haben könnte (zum aktuellen oder zu einem zukünftigen Zivilprozess).

Vereinzelt prüfen Sachverständige (z.B. ö.b.u.v Sachverständigen für Lacke, Anstrichstoffe, Holzschutz, Klebstoffe und deren Umweltschadstoffe sowie Innenraumschadstoffe) oder Prüforganisationen. Hierbei hat sich der TÜV-SÜD München vollständig aus der Lackanalyse zurückgezogen, die DEKRA NL München–Ost soll u.a. Lackanalysen durchführen.


Was kann geprüft werden?

Geprüft werden kann in der Regel nur die Identität zweier Proben (ist Probe A identisch zu Probe B), d.H. es ist immer auch eine Vergleichsprobe notwendig -> was das Vorhandensein des anderen Fahrzeuges voraussetzt.

Über eine Art Lackkatalog, in welchem die Lackproben der Hersteller (z.B. VW Golf BJ 1993 Tornadorot o.ä) scheint kaum noch jemand zu verfügen. (vermutlich noch beim LKA/BKA)

Ein Fahrzeugkontakt ist nur nachweisbar durch das Vorhandensein verwertbarer(!) Fremdlackspuren und Lackproben von Fahrzeug A UND Fahrzeug B.

- Alternativ auch durch die Probennahme an Vergleichsfahrzeugen, sofern es sich bei beiden Fahrzeugen um eine Originallackierung handelt. - bei einer nachträglichen Lackierung (Nachlackierung) wird oft nicht der ursprüngliche (originale) Lack verwendet. - wurden nur Eigenlackproben genommen, ist ein Kontakt technisch nicht nachweisbar.

Was kostet eine Lackuntersuchung?

Nach vorsichtigen Angaben der telefonisch befragten Fachleute wurden voraussichtliche Kosten i.H. von 1.000 - 1.500 EUR genannt. Die untersuchenden Stellen wollten sich dabei nicht festlegen, welcher konkrete Aufwand anfällt und welche Untersuchungen welche Kosten nach sich ziehen.

Im vorliegenden Fall wurde ein privater Dienstleister vorgeschlagen, der die angeforderte Untersuchung vornehmen sollte.


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