Das Unfallgeschehen von Lastkraftwagen: Statistische Daten, Klassifizierung, Verletzungssituation und Basisdaten zur Unfallrekonstruktion

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1996, pp. 152 – 158 (#6)

Für Lastkraftwagen-Insassen besteht ausschließlich bei Kollisionen mit Fahrzeugen annähernd gleicher Masse bzw. einem Massenverhältnis von weniger als 4 ein Verletzungsrisiko. Für Lastkraftwagen-Insassen stehen Verletzungen durch das Armaturenbrett sowie Frontscheibe und Lenkrad im Vordergrund. Es gilt, zum Schutze der Insassen insbesondere die Intrusion im Fußraumbereich zu vermeiden, das heißt eine gestaltfeste Insassenzelle zu schaffen. Ein deutlicher Nutzen einer Polsterung des Beinbereiches bzw. die Empfehlung einen Airbag einzubauen, kann konstatiert werden. Allerdings müßte der Airbag so gestaltet werden, daß er unterhalb des Lenkrades angebracht wird und nach Auslösung sowohl den vorderen Lenkradkranz des relativ horizontal positionierten Lenkrades als auch den Fußraum abdeckt. In jedem Fall kann aus der Analyse konstatiert werden, daß der Insasse durch Fahrzeugteile des Armaturenbrettes sowie des Fußraumes wesentlich stärker gefährdet ist als durch das Lenkrad. So fällt besonders bei schweren Lkw-Unfällen auf, daß 90% der Fahrer eingeklemmt waren. Diese Einklemm-Mechanismen beschränkten sich nahezu ausschließlich auf den Fußraum.
375 Lastkraftwagen mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 7,5 t oder mehr wurden durch Erhebungen am Unfallort Hannover dokumentiert und liegen der Studie zugrunde. Aspekte der Unfallrekonstruktion wurden im Rahmen der Studie analysiert, insbesondere Wurfweiten für Fußgänger und Radfahrer bei Kollisionen mit Lkw dargestellt.


Zitat

Otte, D.: Das Unfallgeschehen von Lastkraftwagen: Statistische Daten, Klassifizierung, Verletzungssituation und Basisdaten zur Unfallrekonstruktion. Verkehrsunfall und Fahrzeugtechnik 34 (1996), pp. 152 – 158 (#6)

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