Zuverlässig in jeder Lage? – eso ES 1.0 und ES 3.0 im Neigungstest: Unterschied zwischen den Versionen

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==Inhaltsangabe==
==Inhaltsangabe==
Die Autoren haben zwei Einseitensensoren (ES 1.0 und ES 3.0) links und recht neben einer klassischen Lichtschranke (µP-80 VIII) platziert und in ca. 140 Fahrversuchen jeweils die Abweichungen der Messwerte der Einseitensensoren von demjenigen der Lichtschranke ermittelt. Die Messungen erstrecken sich auf den Geschwindigkeitsbereich 20 &ndash; 70&nbsp;km/h. Die Einseitensensoren waren zunächst vorschriftsmäßig horinzontal (bzw. parallel zur Fahrbahn) ausgerichtet und wurden dann in 1°-Schritten auf bis zu 10° Neigung gekippt.
Dies sollte der präsentierten Theorie zufolge einen zusätzlichen Messfehler von
<math>
\frac 1 {\cos \alpha} - 1
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erzeugen, bei 10° also etwa 1,5% Mehranzeige; das entspricht bei 70&nbsp;km/h gut 1&nbsp;km/h.
Zwar zeigten die Einseitensensoren nahrezu durchgehend um bis zu 3&nbsp;km/h höhere Werte an als die klassische Lichtschranke, doch zeigte sich kein Einfluss des Kippwinkels auf den Messwert. Kippwinkel von mehr als 5° machen sich bei der Messung vor allem dadurch bemerkbar, dass ein große Zahl von Messungen annuliert wird. Abgesehen davon stechen solch große Kippwinkel nach Ansicht der Autoren auch ins Auge, sodass speziell Verdrehungen um mehr als 10° in der Praxis kaum auftreten dürften.
===Kommentar===
Die präsentierte Theorie, die von einer rein deterministischen Messwertbildung ausgeht, ist wahrscheinlich zu simpel. Die Einseitensensoren beobachten keinen Einzelpunkt am Fahrzeug, sondern eine Fläche mit 5 &ndash; 50&nbsp;cm Durchmesser und bestimmen den Geschwindigkeitsmesswert letztlich über das Maximum der Kreuzkorrelation der Signale der Einzelsensoren.


==Weitere Beiträge zum Thema im VuF==
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Version vom 1. Dezember 2010, 10:32 Uhr

2010, pp. 365 – 370 (#11) – Download bei Vieweg

Die Geschwindigkeitsmessgeräte ES 1.0 und ES 3.0 der Firma eso GmbH finden eine breite Verwendung bei den Verkehrskontrollen in Deutschland und Österreich. Die Praxis zeigt, dass die Aufstellung der Messgeräte, insbesondere ein möglicherweise nicht korrekter Winkel zwischen dem Sensorkopf und der Fahrbahn, immer wieder Anlass für Zweifel an der Korrektheit und Zuverlässigkeit der Ergebnisse gibt. Da bis jetzt keine Untersuchungen zum quantitativen Einfluss des Neigungswinkels auf die Messwertbildung veröffentlicht wurden, führte das Büro Peuser Förch Ingenieure in Neckarsulm eine solche Studie durch.


Zitat

Siegle, V., Förch, A.: Zuverlässig in jeder Lage? – eso ES 1.0 und ES 3.0 im Neigungstest. Verkehrsunfall und Fahrzeugtechnik 48 (2010), pp. 365 – 370 (#11)

Inhaltsangabe

Die Autoren haben zwei Einseitensensoren (ES 1.0 und ES 3.0) links und recht neben einer klassischen Lichtschranke (µP-80 VIII) platziert und in ca. 140 Fahrversuchen jeweils die Abweichungen der Messwerte der Einseitensensoren von demjenigen der Lichtschranke ermittelt. Die Messungen erstrecken sich auf den Geschwindigkeitsbereich 20 – 70 km/h. Die Einseitensensoren waren zunächst vorschriftsmäßig horinzontal (bzw. parallel zur Fahrbahn) ausgerichtet und wurden dann in 1°-Schritten auf bis zu 10° Neigung gekippt.

Dies sollte der präsentierten Theorie zufolge einen zusätzlichen Messfehler von [math]\displaystyle{ \frac 1 {\cos \alpha} - 1 }[/math] erzeugen, bei 10° also etwa 1,5% Mehranzeige; das entspricht bei 70 km/h gut 1 km/h.

Zwar zeigten die Einseitensensoren nahrezu durchgehend um bis zu 3 km/h höhere Werte an als die klassische Lichtschranke, doch zeigte sich kein Einfluss des Kippwinkels auf den Messwert. Kippwinkel von mehr als 5° machen sich bei der Messung vor allem dadurch bemerkbar, dass ein große Zahl von Messungen annuliert wird. Abgesehen davon stechen solch große Kippwinkel nach Ansicht der Autoren auch ins Auge, sodass speziell Verdrehungen um mehr als 10° in der Praxis kaum auftreten dürften.

Kommentar

Die präsentierte Theorie, die von einer rein deterministischen Messwertbildung ausgeht, ist wahrscheinlich zu simpel. Die Einseitensensoren beobachten keinen Einzelpunkt am Fahrzeug, sondern eine Fläche mit 5 – 50 cm Durchmesser und bestimmen den Geschwindigkeitsmesswert letztlich über das Maximum der Kreuzkorrelation der Signale der Einzelsensoren.

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