Handbuch der Verkehrsunfallrekonstruktion

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Zitat

Burg, H.; Rau, H.: Handbuch der Verkehrsunfallrekonstruktion. Verlag Information Ambs, Kippenheim 1981.
838 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Nicht mehr erhältlich. ISBN 3885500205.
Out of stockage/no longer published resp. available.

Inhaltsangabe

Das meist kurz Burg/Rau genannte Werk war für Jahre das deutschsprachige Standardwerk zur Unfallrekonstruktion. Da das Werk bereits 1981 erschienen ist und nie aktualisiert wurde, ist vieles aus dem Inhalt mittlerweile veraltet. So taucht etwa der Computer als Arbeitsmittel nicht auf; die fotogrammetrischen Verfahren sind sämtlich noch rein zeichnerisch.

Errata

Auch das beste Werk enthält kleinere Fehler...

Seite 638

Die Gleichung (2) ist falsch, denn der Erngiesatz gilt hier (so jedenfalls) nicht, weil das Fahrzeug mit den Rädern einer Seite teilelastisch gegen den Bordstein stößt. Das ist etwa so, als würde man beim Offset-Barrierenanprall mit dem Energiesatz arbeiten. Die korrekte Lösung besteht darin, zunächst die postkollisionäre Winkelgeschwindigkeit um den Anstoßpunkt auszurechnen und dann die in dieser Drehbewegung enthaltene kinetische Energie der Hubarbeit gleichzusetzen.

Im Falle des plastischen Anstoßes (der natürlich beim Gummireifen recht problematisch ist...) kann der Drallsatz um den (ruhenden) Kontaktpunkt am Bordstein angesetzt werden, auch wenn das System nicht abgeschlossen ist. Dieser richtigere Ansatz findet sich übrigens im Danner/Halm!

Für die ganz korrekte Berechnung muss ggf. der Rückprall des Reifens/Fahrzeugs vom Bordstein über den Stoßfaktor berücksichtigt werden.
--Whugemann 19:08, 16. Mär 2006 (CET)

Seite 643

Die Reihenfolge der Entladung mehrerer Flüssigkeitskammern bei Sattelaufliegern hat einen erheblichen Einfluss auf die Kippsicherheit des Fahrzeugverbandes. Die Entladung sollte daher immer von vorn nach hinten erfolgen, was durch die hohe Schwerpunktlage der vorderen gefüllten Kammern begründet ist.

Die Empfehlung ist richtig, die Begründung jedoch falsch: Der Schwerpunkt der vorderen gefüllten Kammern liegt allenfalls unwesentlich höher als derjenige der hinteren gefüllten Kammern. Legt man die Kippachse des Sattelaufliegers jedoch vorn auf den Außenrand der Sattelplatte wie dies in Bild. 6.3.5.2.1 der Fall ist, dann nimmt der Winkel ε nach vorn hin kontinuierlich ab - und das ist der wahre Grund.
--Whugemann 19:08, 16. Mär 2006 (CET)