Ausrollverzögerungen von Pkw bei ungebremstem Auslauf: Unterschied zwischen den Versionen

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1991, p. 266 (#10)  
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==Zitat==  
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[[Dettinger, J.]]; [[Schäfer, R.]]: Ausrollverzögerungen von Pkw bei ungebremstem Auslauf. Verkehrsunfall und Fahrzeugtechnik 29 (1991), pp. 256 - 276 (# 10)
[[Dettinger, J.]]; [[Schäfer, R.]]: Ausrollverzögerungen von Pkw bei ungebremstem Auslauf. Verkehrsunfall und Fahrzeugtechnik 29 (1991), pp. 266 - 276 (# 10)


==Inhaltsangabe==
==Inhaltsangabe==
Es wird die Ausrollverzögerung von Pkw untersucht abhängig von der Antriebsart, der Übersetzung, der Straßenneigung, des Reifeninnendrucks, der Reifenart und der Beladung.
In 172 Versuchsfahrten wir die Rollverzögerung von sechs verschiedenen Pkw
* VW Golf CL 1,3 l
* VW Golf 1,6 l
* VW Golf Diesel 1,6 l
* VW Transporter Diesel 1,6 l
* Ford Escort Cabrio 1,6 l
* Mercedes 230 E 2,3 l


Alle Versuche wurden mehrfach wiederholt um Streuungen der Werte ermitteln zu können.
messtechnisch ermittelt. Dabei werden variiert:
* eingelegter Gang
* Reifeninnendrucks
* der Reifenart (Sommer / Winter)
* Beladung
* Fahrbahnneigung (Gefälle / Steigung)
* Motor ein / aus


Im Artikel findet sich eine Näherungsformel, mit der sich die Ausrollverzögerung beliebiger Pkw im ein- oder ausgeschalteten Zustand (> 1500 U/min) berechnen lässt.
Die Geschwindigkeit wurde mit einem XY-Schreiber über der Zeit aufgezeichnet. Um die Verögerung zu ermitteln, wurde diese Kurve in 5-km/h-Schritten grafisch differenziert. Die Ergebnisse werden in der Mehrzahl als Diagramme Verzögerung [m/s²] über Geschwindigkeit [km/h] dargestellt. Alle Versuche wurden mehrfach wiederholt, wobei die Streuung nahezu immer im Bereich 0,03 – 0,06 m/s² lag, in einem Fall bei 0,1 m/s².
 
==Näherungsformel==
Im Artikel findet sich eine Näherungsformel, mit der sich die Rollverzögerung beliebiger Pkw bei ein- oder ausgeschalteten Motor (> 1500 U/min) berechnen lässt:


<math>
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Version vom 22. November 2007, 10:58 Uhr

1991, p. 266 (#10)

Zitat

Dettinger, J.; Schäfer, R.: Ausrollverzögerungen von Pkw bei ungebremstem Auslauf. Verkehrsunfall und Fahrzeugtechnik 29 (1991), pp. 266 - 276 (# 10)

Inhaltsangabe

In 172 Versuchsfahrten wir die Rollverzögerung von sechs verschiedenen Pkw

  • VW Golf CL 1,3 l
  • VW Golf 1,6 l
  • VW Golf Diesel 1,6 l
  • VW Transporter Diesel 1,6 l
  • Ford Escort Cabrio 1,6 l
  • Mercedes 230 E 2,3 l

messtechnisch ermittelt. Dabei werden variiert:

  • eingelegter Gang
  • Reifeninnendrucks
  • der Reifenart (Sommer / Winter)
  • Beladung
  • Fahrbahnneigung (Gefälle / Steigung)
  • Motor ein / aus

Die Geschwindigkeit wurde mit einem XY-Schreiber über der Zeit aufgezeichnet. Um die Verögerung zu ermitteln, wurde diese Kurve in 5-km/h-Schritten grafisch differenziert. Die Ergebnisse werden in der Mehrzahl als Diagramme Verzögerung [m/s²] über Geschwindigkeit [km/h] dargestellt. Alle Versuche wurden mehrfach wiederholt, wobei die Streuung nahezu immer im Bereich 0,03 – 0,06 m/s² lag, in einem Fall bei 0,1 m/s².

Näherungsformel

Im Artikel findet sich eine Näherungsformel, mit der sich die Rollverzögerung beliebiger Pkw bei ein- oder ausgeschalteten Motor (> 1500 U/min) berechnen lässt:

[math]\displaystyle{ a(v) = \frac {(0,14 + 0,1 \cdot p) \cdot m_F + \frac {62,8 \cdot i_{ges} \cdot V_H}{U_{Rad}}+ \frac {V_H^2 \cdot i_{ges}^2 \cdot v}{0,11 \cdot P_{eff} \cdot U_{Rad}^2} + 0,037 \cdot v^2}{m_F \cdot (1 + e)} }[/math]

In der Näherungsgleichung bedeuten:

Kürzel Einheit Beschreibung
a m/s2 Fahrzeugverzögerung
v km/h Fahrzeugeschwindigkeit
iges ./. Gesamtübersetzung der Getriebe
e ./. Massenfaktor je nach Getriebeübersetzung

1. Gang: ca. 0,4 – 0,5

höchster Gang: ca. 0,02 – 0,05

VH L = cm3 Motorhubraum
Peff KW effektive Motorleistung
URad m Abrollumfang der Antriebsräder
mF kg Fahrzeugmasse incl. Zuladung
p % Strassenneigung (neg. = Gefälle, pos. = Steigung)


mit [math]\displaystyle{ e = \frac {J_{ges}}{m_F \cdot r_{dyn}^2} }[/math]


[math]\displaystyle{ k_R = 0,014 }[/math] (als konstant unterstellter Rollwiderstandsfaktor incl. Verluste des Antiebs!)


[math]\displaystyle{ g = 10 m/s^2 }[/math]


[math]\displaystyle{ i_{ges} = i_{Gang} \cdot i_{Achs} \cdot i_n }[/math]


Diagramme für die Ermittlung der notwendigen Parameter sind ebenfalls abgedruckt.

Erratum

Im Text wird auf Abbildung 3 verwiesen um den Massenfaktor [math]\displaystyle{ e }[/math] für rotierende Massen abzulesen, dargestellt ist aber der Drehmassenzuschlagsfaktor [math]\displaystyle{ \lambda }[/math]

Es gilt: [math]\displaystyle{ \lambda=1+e }[/math]

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