Sachlich klare Bilddokumentation

1990, p. 255 (#9)

Fotografische Schaden- und Zustandsdokumentation nach Unfällen, Brand- und Wasserschäden, durchgeführt mit dem Ziel, beweiskräftige Aufnahmen zu erstellen, ist für Sachverständige bewährte Routine. Zumeist müssen solche Aufnahmen am Unfallort, in einer Garage oder Werkstatt gemacht werden. Eine Polaroid- oder auch Kleinbildkamera mit batteriebetriebenem, aufsteckbarem Elektronenblitz ist weitverbreiteter Standard. Durch die einzelnen Lichtquellen nahe der optischen Achse ergeben sich jedoch zwei mögliche Nachteile: Die resultierende Frontalbeleuchtung läßt das Motiv verflacht wirken, da die verschiedenen Motivebenen nicht ausreichend gegeneinander getrennt erscheinen, die Lichtwirkung dem Hintergrund zu außerdem zunehmend abfällt. Und zweitens: Da die Beleuchtung aus einer Quelle stammt, wirken Schatten – soweit vorhanden – häufig zu dicht und verdecken dadurch wichtige Einzelheiten.
Dergleichen läßt sich leicht durch Einsatz eines Zweitblitzes vermeiden, den man so plaziert, daß er Schatten aufhellt, wichtige Details durch Lichtakzente hervorhebt und/oder den Hintergrund ausleuchtet und dadurch Einzelheiten kontuiert soweit der der Aufnahme den Eindruck realistischer Tiefenstaffelung verleiht. Da Zweitblitzgeräte mit bekannter Leistung arbeiten und kabellos über eingebaute Photozelle gezündet werden, sind sie problemlos einzusetzen: Man stellt sie auf, wo zusätzliches Licht benötigt wird. Dem Kamerablitz gibt man die Arbeitsblende vor, die der Zusatzblitz auf die gewählte Entfernung erfordert. Anschließend fotografiert man wie gewohnt mit Automatic-Steuerung. Das Aufleuchten des Kamerablitzes zündet den Zusatzblitz, gegebenenfalls auch deren mehrere, synchron. Zwei Modelle aus dem Hedler-Morris Programm haben sich für das Fotografieren vor Ort als besonders geeignet erwiesen.

Zitat

Meisnitzer, F.: Sachlich klare Bilddokumentation. Verkehrsunfall und Fahrzeugtechnik 28 (1990), pp. 255 – 256 (#9)