Unfallrekonstruktionen mit dem Simulationsprogramm Virtual Crash

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2009 p. 322 (#10) pp. 326 – Download bei Vieweg
2009 p. 362 (#11) pp. 368 – Download bei Vieweg

Virtual Crash ist ein Programm der neuen Generation, das der Simulation von Unfallhergängen dient. Es wurde an der TU Budapest am Lehrstuhl für Kraftfahrzeugtechnik entwickelt. Das Programm nutzt die Ergebnisse der aktuellen Software- und Hardwareentwicklungen, wodurch die Modellierung von komplizierten Systemen auf dem PC ermöglicht wird. In Teil 1 (VKU 10/2009) wurde die Validierung des Simulationsprozesses am Beispiel des Fußgängerunfalls beschrieben. In Teil 2 werden die physikalischen Hintergründe erläutert. Pkw-Pkw-Kollisionsbeispiele veranschaulichen die Berechnungen.


Zitat

Melegh, G.; Sucha, D.; Belobrad, G.: Unfallrekonstruktionen mit dem Simulationsprogramm Virtual Crash. Verkehrsunfall und Fahrzeugtechnik 49 (2009) pp. 322 – 326 (#10) und pp. 362 – 368 (#11)

Inhaltsangabe

Virtual Crash ist die ungarische Konkurrenz zu PC-Crash und Carat – relativ günstig und sehr ansprechend in der Visualisierung der Simulation. Dennoch scheint es Schwierigkeiten zu haben, sich auf dem westlichen Markt zu etablieren, denn dort hat nahezu jeder Unfallanalytiker eines der etablierten Konkurrenzprodukte im Einsatz. Skepsis herrscht wohl auch in Bezug auf die Frage, inwieweit die Ergebnisse von Virtual Crash ausreichend validiert sind: Täuscht die ansprechende Visualisierung möglicherweise über konzeptionelle Mängel hinweg?

Mit der Simulation etlicher vom DEKRA nachgestellter Fußgängerunfälle (unter Einsatz eines Dummys) bemüht man sich offensichtlich, die soeben genannten Zweifel auszuräumen. Mit Bild 4 wird ein – schon für sich genommen interessantes – Wurfweiten-Diagramm auf Grundlage der DEKRA-Versuche präsentiert. Diese Versuche werden dann in der Simulation mit dem jeweils (nahezu) korrespondierenden Fahrzeugmodell nachgefahren und die Wurfweite mit der tatsächlichen verglichen.

Die geschieht, indem das Wurfweitendiagramm Bild 4 in der Simulation als "Untergrund" verwendet wird: Der Fußgänger wird auf die entsprechende Geschwindigkeit auf die x-Achse gestellt und dann vom Fahrzeug mit dieser Geschwindigkeit angefahren. Der Versuch gilt als reproduziert, wenn die Endlage des Fußgängers auf der entsprechenden Markierung im Diagramm liegt. Das scheint gemäß den im Beitrag wiedergegebenen Bildern zu gelingen.

Eine Testversion des Programms lässt sich unter http://www.vcrash3.com/ herunterladen. Wenn man die Installation des Sentinel Treibers abbricht (weil man den Dongle ja eh nicht hat), startet das Programm in der Demoversion. Die im Beitrag besprochenen Simulationen befinden sich als Demoprojekte im Verzeichnisbaum des Programms.

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