Straßennetzgestaltung unter Sicherheitsgesichtspunkten

1997, pp. 341 – 345 (#12)

Verkehrssicherheit spielt bei der Überprüfung des Straßennetzes und der einzelnen Netzteile bisher keine Rolle.
Am Beispiel einer flächendeckenden Überprüfung der Verkehrssicherheit auf Bundes- und Landesstraßen in Mecklenburg-Vorpommern wurde aufgezeigt, daß die Verkehrsunsicherheit (ausgedrückt durch Unfallzahl und -schwere) im Straßennetz sehr ungleich verteilt ist und

• die Verteilung der Verkehrssicherheiten nicht durch die Verteilung der Verkehrsstärken im Straßennetz erklärt werden kann, so daß
• im Vergleich mit einem durchschnittlichen erreichbaren Sicherheitsniveau durch moderne Straßengestaltung und -ausstattung erhebliche Sicherheitspotentiale (auf relativ geringen Anteilen des Straßennetzes) vorhanden sind. Auf diesen Straßennetzteilen geschieht ein großer Teil der schweren Unfälle.
  

Es wird daher empfohlen, eine Überprüfung des Straßennetzes nach der Verkehrssicherheit im Rahmen einer formalisierten »Verkehrs-Sicherheits-Prüfung – VSP« durchzuführen. Die Methodik umfaßt folgende Arbeitsschritte:

1. Bestimmung der Unfallauffälligkeit
2. Ermittlung der Verkehrsunsicherheit
3. Beurteilung der Gleichartigkeit
4. Abschätzung der Vermeidbarkeit
5. Entwicklung von Maßnahmenprogrammen

Im Rahmen der Richtlinienarbeit wird das Verfahren in den zuständigen Gremien der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen diskutiert und in die Regelwerke eingebaut werden.

Zitat

Anselm, D.; Meewes, V.: Straßennetzgestaltung unter Sicherheitsgesichtspunkten. Verkehrsunfall und Fahrzeugtechnik 35 (1997), pp. 341 – 345 (#12)

Weitere Beiträge zum Thema im VuF

• 1993 #6 Möglicher Einfluß von Straßenkreuzungen und Straßenführung auf das Unfallrisiko und auf die Belastung der Umwelt