Empirische Untersuchung des Spurwechsels und Ausweichens von einspurigen Fahrzeugen: Unterschied zwischen den Versionen
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Die sich ergebenden Ergebnisse können leicht mit denen der anderen Berechnungsmethoden verglichen werden. Hierbei stellt man bspw. bei 50 km/h, a<sub>quer</sub> = | Die sich ergebenden Ergebnisse können leicht mit denen der anderen Berechnungsmethoden verglichen werden. Hierbei stellt man bspw. bei 50 km/h, a<sub>quer</sub> = 5 ... 2 m/s<sup>2</sup> und Seitenversatz Y = 3,0 m fest, dass sich nach Endler t<sub>ges</sub> = 3,0 ... 3,4 s bzw. s<sub>ges</sub> = 41 ... 48 m ergeben und nach ''Weiss'' ca. t<sub>ges</sub> = 2,0 ... 3,3 s bzw. s<sub>ges</sub> = 28 ... 46 m. Demnach bei niedriger Querbeschleunigung eher geringe Abweichung und bei höherer Querbeschleunigung größere Abweichung. Bei höheren Querbeschleunigungen ergeben sich nach Endler längere Zeiten und damit auch längere Strecken im Vergleich zu den anderen Verfahren. | ||
Der Spurwechselvorgang von Einspurfahrzeugen schwanke im Zeitraum t = 2,8 ... 3,4 s, die übliche Querbeschleunigung liege innerhalb des Grenzwertbereichs von etwa a<sub>quer</sub> = 2 ... 5 m/s<sup>2</sup>. | |||
Version vom 21. August 2007, 22:06 Uhr
2007, p. 55 (#2) – Download bei Vieweg
Zitat
Rauscher, H.: Empirische Untersuchung des Spurwechsels und Ausweichens von einspurigen Fahrzeugen. Verkehrsunfall und Fahrzeugtechnik 45 (2007), pp. 55 – 60 #2
Inhaltsangabe
Im Rahmen einer Diplomarbeit wurden Fahrversuche mit verschiedenen Motorrädern und Motorradfahrern durchgeführt. Dabei wurden im Rahmen empirischer Untersuchungen Ausweichvorgänge und Spurwechselvorgänge von Einspurfahrzeugen untersucht und bewertet. Ziel war es, ein bereits bestehendes Berechnungsverfahren (Schräge Sinuslinie und Kreisbogenverfahren) mit einem Korrekturfaktor so zu verändern, dass die entsprechende Formel auf Einspurfahrzeuge angewendet werden kann. Bisher gab es nur Berechnungsmethoden für den Fahrspurwechsel für Mehrspurfahrzeuge (Pkw, Lkw) aber nicht für Einspurfahrzeuge; diese Lücke sollte mit dieser Untersuchung geschlossen werden. Folgende Gleichungen, die sich übrigens auch im Fachbuch Unfallrekonstruktion auf Seite 397 (mit einem kleinen Druckfehler – die "4" unter der Wurzel fehlt dort!) finden, beschreiben Zeit- und Wegbedarf des Spurwechsels des Einspurfahrzeugs:
[math]\displaystyle{
t_{ges}= t_1 + t_2 + t_3 = (0,7\;...\;0,9 s) + 2 \sqrt {\frac{Y}{4 \cdot a_{q, max}}} + (0,9\;...\;1,2 s)
}[/math]
[math]\displaystyle{
s_{ges}= s_1 + s_2 + s_3 = (0,7\;...\;0,9 s) v_0 + 2 v_0 \sqrt {\frac{Y}{4 \cdot a_{q, max}}} + (0,9\;...\;1,2 s) v_0
}[/math]
Der Seitenversatz wird im Artikel mit B angegeben, im o.g. Fachbuch mit Y. Seitenversatz Y und Querbeschleunigung aY haben augenscheinlich lediglich im zweiten Zeitbschnitt t2 maßgeblichen Einfluß. Die Weg-/Zeitbetrachtung wird also in 3 Abschnitte eingeteilt wobei für den ersten Zeitabschnitt t1 folgende Zeiten vorgeschlagen werden:
- bei 50 km/h: ca. 1,0 s
- bei 120 – 150 km/h: ca. 0,8 s
- über 150 km/h: ca. 0,7 s
Analog dazu für den dritten Zeitabschnitt t3 folgende Vorschlagswerte:
- bei 50 km/h: ca. 1,2 s
- bei 120 – 150 km/h: ca. 1,0 s
- über 150 km/h: ca. 0,9 s
Die sich ergebenden Ergebnisse können leicht mit denen der anderen Berechnungsmethoden verglichen werden. Hierbei stellt man bspw. bei 50 km/h, aquer = 5 ... 2 m/s2 und Seitenversatz Y = 3,0 m fest, dass sich nach Endler tges = 3,0 ... 3,4 s bzw. sges = 41 ... 48 m ergeben und nach Weiss ca. tges = 2,0 ... 3,3 s bzw. sges = 28 ... 46 m. Demnach bei niedriger Querbeschleunigung eher geringe Abweichung und bei höherer Querbeschleunigung größere Abweichung. Bei höheren Querbeschleunigungen ergeben sich nach Endler längere Zeiten und damit auch längere Strecken im Vergleich zu den anderen Verfahren.
Der Spurwechselvorgang von Einspurfahrzeugen schwanke im Zeitraum t = 2,8 ... 3,4 s, die übliche Querbeschleunigung liege innerhalb des Grenzwertbereichs von etwa aquer = 2 ... 5 m/s2.
Weitere Beiträge zum Thema im VuF
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- 2007 #2 Empirische Untersuchung des Spurwechsels und Ausweichens von einspurigen Fahrzeugen
Weitere Infos zum Thema
Endler, H.E.: Die Analysierung des Fahrspurwechsels bei einspurigen Kraftfahrzeugen. Diplomarbeit an der Fachhochschule Landshut 2000