Diskussion:Computergestützte Unfallanalyse unter Einbeziehung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse

Aus Colliseum
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Die Diskusssionen wären wohl hier zu führen

Nach dem Kommentaren des Autors wird einiges klarer. Wenn man eine lineare Deformationskennlinie ansetzt, dann ist die maximale Beschleunigung in der Kompressionsphase doppelt so groß wie die mittlere. Nur leider ist die lineare Deformationskennlinie nur eine Näherung, mit der man mehrere Größen berechnen kann, aber leider auch nur größenordnungsmäßig.

"Diese Diagramme widerlegen mich aber nicht

tun sie doch! Es ist richtig, dass für diesen speziellen Fall von einem Fahrzeug nur UDS Daten und keine der geeichten Beschleunigungsaufnehmer vorliegen. Dennoch lassen sich die Daten per Hand synchronisieren, da auch für Fahrzeugkollisionen die Newton´schen Axiome gelten, insbesondere das Axiom "actio=reactio". Es stellt sich dann aber die Frage, warum nicht gleich ein Diagramm verwendet wurde, bei der eine zeitsynchrone Messwertaufzeichnung erfolgt ist. Gemäß dem Projektbericht ist das bei allen "fünf Sterne" Versuchen der Fall.

Es kann nämlich durchaus im Stoßbereich das zeitliche Ende der Kompression bereits erreicht sein, während, etwa im Schwerpunkt der Fahrzeuge noch unterschiedliche Geschwindigkeiten gemessen werden

Diese Aussage ist mir nicht verständlich. Solange das stoßende Fahrzeug noch schneller als das gestoßene ist, dringt es weiter in den Kollisionsgegner ein. Also müssen sich auch die Fahrzeuge weiter verformen.

"Bei dem Diagramm das aus AGU HS_5 herrührt, beträgt der Unterschied 20 ms"

Das sind aber knapp 20% der gesamten Stoßdauer

"dass die maximale Beschleunigung bei dem größten Wert von dv/dt auftritt"

Diese Aussage ist trivial, denn genau so ist die Beschleunigung definiert.

"Bei allen diesen Vergleichen darf man die Toleranzen aus den Versuchsanordnungen nicht übersehen."

Dies ist ein berechtigter Einwand. Bei den vielen Peaks innerhalb der Beschleunigungskurven stellt sich in der Tat die Frage danach, was denn nun wirklich von der Kollision kommt und um wieweit es sich um "Dreckeffekte" handelt. Aus diesem Grund wurden die Versuche nicht nur mit einer Messtechnik, sondern auch redundant mit einem UDS gemessen. Anbei das Diagramm vom Versuch HS_15. Das erstaunliche: Würden alle Beschleunigungsaufnehmer toleranzbehaftet messen, dann müssten auch alle Beschleunigungsaufnehmer so ziemlich das gleiche falsch messen.

HS15 1.gif

"Schaut man sich die Kurven aus den Versuchen HS_19, HS_28 an ... so findet man eine gute Übereinstimmung

Ich habe auf diesen Einwand die Kurven der genannten Versuche noch einmal genauer angeschaut, konnte diesen Effekt jedoch nicht feststellen.

Benutzer: Hans Pfeufer


Bemerkungen von G.W. Friedl zum Diskussionsbeitrag von Herrn Pfeufer

Die Versuchskurven von Versuch HS_15 (auch von anderen Versuchen) bestätigen meine Rechenansätze. Die Beschleunigungskurven (geglättete Messwerte) des Versuchs HS_15 (Seite 7) zeigen Maximalwerte bei ca 63 ms. Auf Seite 11 des Versuchs HS_15 ist die maximale Intrusion ebenfalls bei 63 ms dargestellt. Bei ca 65 ms sind die Geschwindigkeiten von stoßendem und gestoßenem Fahrzeug gleich. Im Rahmen der Messtoleranz ist dies eine sehr gute Bestätigung meiner Berechnungen. Die oben genannten Zeiten sind natürlich das Ende der Kompressionszeit. Auf der Seite 7 der Auswertung HS_15 ist außerdem zu sehen, dass die Kompressionszeit gleich der Reaktionszeit ist. Das Ende des Stoßes müsste in den Diagrammen allerdings bei etwa 130 ms eingetragen werden, bei diesem Wert sind nämlich erst die Beschleunigungen wieder gleich 0!!

G.W. Friedl

Eine allerletzte Anmerkung von Hans Pfeufer

Die Stoßzeit bei dem Versuch HS_15 beträgt nicht 130 ms. Auf dem Highspeed Video ist deutlich zu erkennen, dass sich die Fahrzeuge zu diesem Zeitpunkt bereits wieder deutlich getrennt haben. Die Kollision war also deutlich vor 130 ms beendet. Ich nehme mir nun auch mal die Freiheit, meiner Aussage keine Belege beizufügen und verweise auf die AGU Datenbank.

Pfeufer, H.

Allgemeine Bemerkungen zur Diskussion von Martin Hege

Als einer derjenigen, die im Colliseum wohl die meiste Arbeit (kostenlos) verrichten, möchte ich zur Art der Diskussion meinen Senf geben: Eine derartig kontroverse Diskussion ohne weitere Belege ins Colliseum zu stellen und ohne selbst zu illustrieren, was denn nun tatsächlich gemeint wird, macht meines Erachtens keinen Sinn. Man sollte also die Belege selbst für die eigene Aussage auch in Diagrammen u.ä. innerhalb des Colliseums darstellen (wie dies z.B. Herr Pfeufer in seinen Beispielen auch getan hat).

Andererseits kann es auch nicht sein, dass Herr Pfeufer sämtliche AGU-Versuche nach und nach auswertet – anstatt des eigentlich "Beweispflichtigen": Die "Beweislast" ist doch in diesem Fall wohl vollkommen eindeutig, nachdem Herr Pfeufer bereits etliche Gegenbeweise in sehr anschaulicher Darstellung (zur ursprünglichen Behauptung des Artikelverfassers im VKU) geliefert hat.

In dieser Art und Weise wird wahrscheinlich kein User mehr über dieses Thema diskutieren wollen – jedenfalls ich nicht mehr! Also wenn es an dieser Stelle sinnvoll weiter gehen soll: "Butter bei die Fische" Herr Friedl – und Diagramme o.ä. sowie schlagende Beweise für die eigene These ins Colliseum! Nicht immer nur von Versuchsnummer zu Versuchsnummer springen (dabei die anderen auswerten lassen)... und eine angeblich allgemeingültige These aufstellen, die in etlichen Beispielen bereits widerlegt ist.

Aber selbst durch ein (unterstellt) einziges Beispiel für die eigene Behauptung wird die Allgemeingültigkeit der Artikelaussage wohl nicht belegt werden können...Ich denke, man muß sich einfach bei besseren Argumenten auch würdig geschlagen geben können...

Martin Hege

Stellungnahme zu den Bemerkungen von Herrn Hege

Es ist m.e. nicht notwendig , dass ich alle AGU-Versuche für eine Bestätigung meines Rechenverfahrens auswerte und aufbereitet ins Internet stelle. Die AGU-Versuche sind für jeden an der Sache interessierten Sachverständigen verfügbar. Ich habe für den Versuch HS 15 genau dargelegt, wie und in welchen Messkurven die Diagramme meine Rechnungen bestätigen. Es kann sich also jeder Benutzer anhand meiner Angaben über Zeiten (für Kompressionsende und Stoßende) selbst davon überzeigen, dass zur Zeit für Kompressionsende a) die maximale Beschleunigungen (für die geglätteten Kurven) vorliegen (für beide Fahrzeuge!), b) zu diesem Zeitpunkt die Fahrzeuge die gleiche Geschwindigkeit haben, c) zu diesem Zeitpunkt die stärkste Einstauchung vorliegt und dass d) Kompressionszeit und Restitutionszeit gleich sind. Es wäre wünschenswert, wenn alle Teilnehmer an dieser Diskussion ihre Beiträge so präzise formulieren würden.

G.W. Friedl