Die experimentelle Simulation von Pkw-Fußgänger- und Pkw-Radfahrer-Kollisionen

Aus Colliseum
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1990, pp. 307 – 312 (#11)

Zur Absenkung der Verletzungsschwere von Fußgängern und Radfahrern sind die Rohbaukarosserie und die äußeren Anbauteile von Mercedes-Benz-Pkw in den häufig beaufschlagten Kontaktzonen möglichst glattflächig und stoßnachgiebig gestaltet. Z.B. kann sich der Scheinwerfer beim Anstoß nach hinten verschieben, der Kotflügel ist durch Lochung nachgiebiger, und dank der verlängerten und nach oben gezogenen hinteren Kante der Motorhaube werden die Scheibenwischerachsen und der untere Scheibenrahmen glattflächig und stoßnachgiebig abgedeckt; die A-Säule und der seitliche Dachrahmen sind mehrschalig – mit einer dünneren Außenschale – ausgeführt, was speziell den Kopfaufprall des Radfahrers abmildert.
Besonders schwierig ist eine »fußgängerfreundliche« Auslegung beim vorderen Stoßfänger, weil hier aufgrund funktioneller Erfordernisse – Vermeidung von Bagatellschäden – gegensätzliche Anforderungen bestehen. Ein guter Kompromiß wird bei Mercedes-Benz-Pkw durch einen Stoßfänger mit Schaumauflage erzielt, wobei dank tiefliegender Erstkontaktstelle das Verletzungsrisiko an den Knie- und Fußgelenken stark reduziert wird.
Der Einsatz der Modellrechnung zur Ermittlung der potentiellen Aufprallstellen ist noch begrenzt und sollte unbedingt weiterentwickelt werden. Dabei sollte, ebenso wie bei den zum Teil noch experimentell eingesetzten Meßpuppen, ein menschenähnlicheres Verhalten angestrebt werden.


Zitat

Grösch, L.; Hochgeschwender, J.: Die experimentelle Simulation von Pkw-Fußgänger- und Pkw-Radfahrer-Kollisionen. Verkehrsunfall und Fahrzeugtechnik 28 (1990), pp. 307 – 312 (#11)

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