Zur Problematik von HWS-Verletzungen – Ergebnisse aus Unfallanalysen und Versuchen
1996, pp. 35 – 39 (#2)
Seit 1993 wurden an der TU Graz zahlreiche Schlittentests mit Probanden und PMTOs (postmortale Testobjekte) durchgeführt. Anhand dieser Tests sollte das Verständnis für die Bewegung von Kopf und Halswirbelsäule beim Heckanprall verbessert werden. Die Geschwindigkeitsänderung bei diesen Versuchen variierte zwischen 6 und 15 km/h. Es wurde versucht die Verzögerungscharakteristik des Schlittens möglichst an reale Fahrzeugbeschleunigungen anzupassen. Die Beschleunigungscharakteristiken während des Anpralls wurden aus UDS™ (Unfalldatenspeicher der Fa. Mannesmann Kienzle) Messungen gewonnen. Verwendet wurden nur Aufzeichnungen von Kollisionen, bei denen das gestoßene Fahrzeug mit diesem Gerät ausgerüstet war. Hierbei zeigte sich, daß bei Heckkollisionen im oben angegebenen Geschwindigkeitsbereich die mittleren Beschleunigungen zwischen 2 und 8 g lagen.
Die Dokumentation aller Versuche erfolgte mit einer Hochgeschwindigkeitsvideokamera (Aufnahmegeschwindigkeit: 1000 Bildern/s). Bei einigen Versuchen wurden außerdem die Brust und Kopfbeschleunigungen vermessen. Um auch die Bewegungen der einzelnen Halswirbel beobachten zu können, wurden jeweils zwei Wirbelkörper mit Targets versehen.
Die Studien haben gezeigt, daß eine wesentliche Verringerung des Verletzungsrisikos der Halswirbelsäule beim Heckanprall durch eine verbesserte Konstruktion von Sitz und Kopfstütze möglich wäre.
Zitat
Steffan, H.; Geigl, B.: Zur Problematik von HWS-Verletzungen – Ergebnisse aus Unfallanalysen und Versuchen. Verkehrsunfall und Fahrzeugtechnik 34 (1996), pp. 35 – 39 (#2)
Inhaltsangabe
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