Untersuchungen zu systembedingten Verlustzeiten von Start-Stopp-Systemen und deren Auswirkungen auf die Rekonstruktion von Verkehrsunfällen
2022, p. 8 (#1)
Der vorliegende Aufsatz basiert auf einer Diplomarbeit des Erstautors an der Westsächsischen Hochschule Zwickau und behandelt Hintergründe sowie die Erfassung und Auswertung von systembedingten, zwangsläufigen Verlustzeiten moderner Fahrzeuge mit ASSF (Automatische Start-Stopp-Funktion), welche im Vergleich zu nicht aktivierter Start-Stopp-Funktion auftreten. Der Hauptteil der Arbeit befasste sich mit der Datenaufnahme in Zusammenarbeit mit der Emil Frey AG (Subaru Schweiz), die vier Fahrzeuge und entsprechende Hard- und Software zur Verfügung stellte. Die in der Auswertung errechneten Zeitdifferenzen zwischen aktivierter und deaktivierter ASSF wurden verwendet, um den Einfluss auf Unfallszenarien zu untersuchen.
Studies on system-related loss times of start-stop systems and their effects on the reconstruction of traffic accidents
This paper is based on a diploma thesis by the first author at the West Saxon University of Applied Sciences in Zwickau and deals with the background as well as the recording and evaluation of system-related, inevitable loss times of modern vehicles with ASSF (automatic start-stop function), which occur in comparison to non-activated start-stop function. The main part of the work dealt with data acquisition in cooperation with Emil Frey AG (Subaru Switzerland), which provided four vehicles and the corresponding hardware and software. The time differences between activated and deactivated ASSF calculated in the evaluation were used to investigate the influence on accident scenarios.
Zitat
Opelt, T.; Brösdorf, K.: Untersuchungen zu systembedingten Verlustzeiten von Start-Stopp-Systemen und deren Auswirkungen auf die Rekonstruktion von Verkehrsunfällen. Verkehrsunfall und Fahrzeugtechnik 60 (2022), pp. 8 – 21 (#1)
Inhaltsangabe
Ermittlung des Zeitverlustes beim Anfahren mit und ohne aktiviertes Start-Stop-System. Ergebnis: Durch Start-Stop-Systeme setzen sich die untersuchten Pkw zwischen 100...450 ms später in Bewegung.
Ergebnisse
Die Zeit zwsichen dem Verlöschen der Bremslichter und dem Anfahrbeginn (v = 0,1 km/h) beträgt in ms:
| Model | mit | ohne | ∆ |
| Audi A1 1.4 TFSI | 790 | 490 | 300 |
| Audi A3 1.4 TFSI Cabrio | 570 | 220 | 350 |
| Audi A6 3.0 TDI Avant | 350 | 150 | 200 |
| Audi A7 50TDI | 510 | 190 | 320 |
| Audi Q7 3.0 TDI | 510 | 230 | 280 |
| Porsche 718 Boxster | 510 | 210 | 300 |
| Skoda Kodiaq 2.0 TDI | 700 | 250 | 450 |
| Ford Kuga 2.0 TDCI | 520 | 160 | 360 |
| Subaru XC 2.0i | 357 | 238 | 119 |
| Subaru XV 2.0 e-Boxer | 551 | ||
| Subaru Impreza 2.0i | 363 | 274 | 89 |
| Subaru Levorg 2.0i | 675 | 251 | 424 |
| Min | 350 | 150 | 89 |
| Max | 790 | 490 | 450 |
| Median | 515 | 230 | 300 |
Nur die Versuche mit den unteren vier Subaru Modellen entstammen der im Aufsatz beschriebenen Diplomarbeit, die übrigen sind der 2017 mit anderer Messtechnik unternommenen Studienarbeit von Robert Werner entnommen.