ECD
Elektronische Verzögerungsregelung
(Electronically Controlled Deceleration)
Eine derartige Regelungsfunktion wird beim Einsatz von Fahrerassistenzsystemen (z.B. ACC) notwendig, die ein gewisses Verzögerungsniveau anfordern. Die Funktion ist softwaretechnisch meist im ABS-/ESC-Steuergerät integriert und erfordert natürlich auch entsprechend angepasste Hardware.
Ist eine elektromechanische Parkbremse (EPB oder auch Elektrische Feststellbremse EFB genannt) im Fahrzeug verbaut, so wird die ECD-Regelung auch benötigt. Da keine herkömmliche Handbremse mehr vorhanden ist, muss eine Notbremsfunktion anderweitig realisiert werden. Betätigt der Fahrer während der Fahrt (meist v > 7 km/h) den Taster der EPB, so wird nicht der elektromotorische Steller an der Hinterachse ("Handbremse") betätigt, sondern hydraulisch an allen 4 Rädern ein entsprechender Druck eingesteuert. Dieser Druck wird von der ECD geregelt, im Falle der EPB auf ein korrespondierendes Fahrzeugverzögerungsniveau von ca. 6 m/s² (je nach Hersteller bis zu 8 m/s²).
Während eines ECD-Regelungsvorganges bleibt die ESC-Funktionalität erhalten, d.h. wird ein instabiler Fahrzustand erkannt, so übersteuert der ESC-Regler die ECD-Regelung.
Abgrenzung
"Elektronisch kontrolliert" sind heutzutage alle Pkw-Bremssysteme. Beim ECD ist die Führungsgröße die negative Fahrzeugbeschleunigung. Demgegenüber wird bei einer ABS-Bremsung der Radschlupf geregelt.