Die Auswertung von Halsverletzungen zur Rekonstruktion der Anstoßumstände des Fußgängers

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2002, pp. 101 – 104 (#4)

Der Hals ist den Verletzungen vom akzelerativen Charakter besonders ausgesetzt. Bei Anstoßfällen der Fußgänger durch die Personenautos ist der Entstehungsmechanismus von Verletzungen ligamentärer und muskulärer Halsstrukturen mit der Wirkrichtung der Trägheitskraft im Unfallmoment verbunden, also kann er dazu ausgewertet werden, die Lokalisierung des Fußgängers relativ zum Fahrzeug im Kollisionsmoment zu rekonstruieren. In der vorliegenden Arbeit wurden 6 Fälle beschrieben, bei denen die Halsverletzungen im Rahmen eines anderen Mechanismus entstanden sind, d.h. aus einer gewaltsamen Halsbiegung nach direktem Kopfanprall resultierten. Bei 4 von denen wurden die Verunglückten durch die hohe und flache Frontoberfläche der Kastenfahrzeuge und bei 2 anderen durch ein herausragendes Seitenelement des Fahrzeugs gestoßen. Der Verletzungsmechanismus der Halswirbelsäule soll daher immer im Zusammenhang mit Unfallumständen und vor allem mit der Karosserieform des Fahrzeugs untersucht werden. Andererseits, wenn es auf Grund anderer Verletzungen möglich ist, die Lokalisierung des Fußgängers relativ zum Auto im Kollisionsmoment eindeutig festzustellen, kann der Charakter von Halsbänder- und -muskulaturverletzungen sowie von eventuellen Kopfverletzungen dazu ausgewertet werden, über die Art des Fahrzeugs zu folgern, welches den Fußgänger angestoßen hat (im Fall der Fahrerflucht vom Unfallort).


Zitat

Teresinski, G.; Madro, R.: Die Auswertung von Halsverletzungen zur Rekonstruktion der Anstoßumstände des Fußgängers. Verkehrsunfall und Fahrzeugtechnik 40 (2002), pp. 101 – 104 (#4)

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