Blick-, Reaktions- und Fahrverhalten von Kraftfahrern bei Nebel: Unterschied zwischen den Versionen

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==Inhaltsangabe==
==Inhaltsangabe==
Im Rahmen ihrer Dissertation wurde die Veränderung der Reaktionszeit und der Reaktionsgüte eines Versuchskollektives bei Nebel im Verhältnis zu klarer Sicht untersucht.
Im Rahmen ihrer Dissertation wurde die Veränderung der Reaktionszeit und der Reaktionsgüte eines Versuchskollektives bei Nebel im Verhältnis zu klarer Sicht untersucht. Weiterhin wurden das tatsächliche Geschwindigkeits- und Abstandsverhalten bei Nebel auf einer Autobahn über den Zeitraum von ca. 6 Monaten erfasst und ausgewertet.
Weiterhin wurden das tatsächliche Geschwindigkeits- und Abstandsverhalten bei Nebel auf einer Autobahn über den Zeitraum von ca. 6 Monaten erfasst und ausgewertet.


ausgewählte Ergebnisse:
Ausgewählte Ergebnisse:
*Reaktionszeit (von Signal bis zum Erzeugen eines Pedaldruckes): normale Sicht 865 ms
*Reaktionszeit (von Signal bis zum Erzeugen eines Pedaldruckes): normale Sicht 865 ms
*Reaktionszeit bei Nebel:  Verlängerung um 13% entspricht 977 ms
*Reaktionszeit bei Nebel:  Verlängerung um 13% entspricht 977 ms
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*[[Lachenmayr, B.]]: [[Sehen und gesehen werden. Sicher unterwegs im Straßenverkehr]]. Aachen: Shaker Verlag, 1995
*[[Lachenmayr, B.]]: [[Sehen und gesehen werden. Sicher unterwegs im Straßenverkehr]]. Aachen: Shaker Verlag, 1995
*[[Bernhard, M.]]: [[Zur Bemessung der Haltesichtweite im Straßenentwurf]]. VDI Fortschritt-Berichte, Reihe 12 Verkehrstechnik/ Fahrzeugtechnik Nr. 400, VDI-Verlag GmbH, Düsseldorf 1999
*[[Bernhard, M.]]: [[Zur Bemessung der Haltesichtweite im Straßenentwurf]]. VDI Fortschritt-Berichte, Reihe 12 Verkehrstechnik/ Fahrzeugtechnik Nr. 400, VDI-Verlag GmbH, Düsseldorf 1999
muss laut Autorin entgegen der bisherigen Praxis in der Rechtsprechung bei der Bremswegberechnung von einer
muss laut Autorin entgegen der bisherigen Praxis in der Rechtsprechung bei der Berechnung des Sicherheitsabstands von einer
*mittleren Verzögerung von a = 4,7 m/s<sup>2</sup> und
* mittleren Verzögerung von ''a'' = 4,7 m/s<sup>2</sup>
*mindestens einer Reaktionszeit von  t<sub>R/min/normale Sicht</sub> = 1,0 s bei normaler Sicht und
* einer Reaktionszeit von  mindestens 1,0 s bei normaler Sicht
*mindestens einer Reaktionszeit von  t<sub>R/min/Nebel/min</sub> = 1,3 s  bei Nebel
* einer Reaktionszeit von  mindestens 1,13 s  bei Nebel
ausgegangen werden.
ausgegangen werden.
==Errata==
Aus dem Text ist ersichtlich, dass die Autorin auch bei der Berechnung des Sicherheitsabstands von einer um 13&nbsp;% erhöhten Reaktionszeit ausgeht. Damit ergibt sich die durch Nebel verlängerte Reaktionzeit zu 1,13&nbsp;s und nicht 1,3&nbsp;s, wie im Text genannt. Hier ist wohl eine '1' verloren gegangen.
==Kommentar==
Die Messwerte zur Verlängerung der Reaktionzeit entstammen einem nicht weiter beschriebenen Laborexperiment mit weniger als 100 Versuchen.


==Weitere Beiträge zum Thema im VuF==  
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Aktuelle Version vom 12. November 2021, 10:26 Uhr

2006, pp. 121 – 126 (#5)

Fahren bei Nebel ist unfallträchtiger als Fahren bei guter Sicht. Warum ist das Unfallrisiko bei Nebel höher, wie reagieren und verhalten sich Autofahrer bei Nebelfahrten? Diese Fragen waren Thema einer Studie, die an der Technischen Universität Dresden durchgeführt wurde. Die Ergebnisse dieser Studie werden in diesem Beitrag vorgestellt.

Zitat

Richter, S.: Blick-, Reaktions- und Fahrverhalten von Kraftfahrern bei Nebel. Verkehrsunfall und Fahrzeugtechnik 44 (2006), pp. 121 – 126 (#5)

Inhaltsangabe

Im Rahmen ihrer Dissertation wurde die Veränderung der Reaktionszeit und der Reaktionsgüte eines Versuchskollektives bei Nebel im Verhältnis zu klarer Sicht untersucht. Weiterhin wurden das tatsächliche Geschwindigkeits- und Abstandsverhalten bei Nebel auf einer Autobahn über den Zeitraum von ca. 6 Monaten erfasst und ausgewertet.

Ausgewählte Ergebnisse:

  • Reaktionszeit (von Signal bis zum Erzeugen eines Pedaldruckes): normale Sicht 865 ms
  • Reaktionszeit bei Nebel: Verlängerung um 13% entspricht 977 ms

In Verbindung mit anderen Untersuchungen wie

muss laut Autorin entgegen der bisherigen Praxis in der Rechtsprechung bei der Berechnung des Sicherheitsabstands von einer

  • mittleren Verzögerung von a = 4,7 m/s2
  • einer Reaktionszeit von mindestens 1,0 s bei normaler Sicht
  • einer Reaktionszeit von mindestens 1,13 s bei Nebel

ausgegangen werden.

Errata

Aus dem Text ist ersichtlich, dass die Autorin auch bei der Berechnung des Sicherheitsabstands von einer um 13 % erhöhten Reaktionszeit ausgeht. Damit ergibt sich die durch Nebel verlängerte Reaktionzeit zu 1,13 s und nicht 1,3 s, wie im Text genannt. Hier ist wohl eine '1' verloren gegangen.

Kommentar

Die Messwerte zur Verlängerung der Reaktionzeit entstammen einem nicht weiter beschriebenen Laborexperiment mit weniger als 100 Versuchen.

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Weitere Infos zum Thema Reaktion

  • Reaktionszeit
  • 1985 Burckhardt, M.: Reaktionszeiten bei Notbremsvorgängen. Verlag TÜV Rheinland
  • 1989 Driver Perception Response Time. SAE 890731
  • 1990 Driver's Response and Behavior on Being Confronted with a Pedestrian or a Vehicle Suddenly Darting Across the Road. SAE 900144
  • 1995 (Rönitzsch, H.): Der Einfluß der lichttechnischen Parameter auf die Reaktionsdauer von Kraftfahrzeugführern im nächtlichen Straßenverkehr unter Beachtung der dynamischen Komponente. Dissertation an der TU Ilmenau
  • 2002 Hugemann, W.: Driver Reaction Times in Road Traffic. 11th EVU Conference, Portoroz, Slovenia (2002)
  • 2003 Development and Evaluation of Driver Response Time Predictors Based upon Meta Analysis. SAE 2003-01-0885
  • 2004 Modeling Driver Response to Lead Vehicle Decelerating. SAE 2004-01-0171
  • 2006 (Himbert, G.): Einfluss der Reaktionszeit auf Vermeidbarkeitsbetrachtungen. ZfS 27 (2006), pp. 670 – 673 (#12)
  • 2009 Rider Response Time in Motorcycle Riding. SAE 2009-32-0081
  • 2014 Impacts of Dynamic Rear Lighting on Driver Response. SAE 2014-01-0434
  • 2016 The reaction times of drivers aged 20 to 80 during a divided attention driving. Traffic Injury Prevention, 17:8, pp. 810 – 814

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