Wegimpulszahl

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Pulse Number

Historie

W = 715

Bei alten Tachometern gibt es zur Ermittlung der Fahrgeschwindigkeit über die Tachowelle eine mechanische Verbindung zwischen einem Rad (bspw. VW Käfer) oder dem Getriebe und dem Tacho. Das Übersetzungsverhältnis zwischen Radgröße und Tachowellenantrieb wird als k-Wert (oder W-Wert) definiert. Bei älteren Motorrädern liegt der Wert meist bei 1,0 oder 1,4 (entspricht 1400 Umdrehungen der Tachowelle auf 1000 m). Oft steht auch eine Zahl auf der Anzeige des Tachometer, bspw. "950" (VW Golf I). 950 Umdrehungen der Tachowelle entsprechen dann 1000 m Wegstrecke. Für verschiedene Motorisierungen (und damit verbundene unterschiedliche Endgeschwindigkeiten) sowie Reifenkombinationen wird werksseitig eine andere Übersetzung gewählt.

Definition

Die Wegimpulszahl w (auch Wegstreckenzahl, Wegdrehzahl[1][2], Fahrzeugwegekonstante) gibt bei moderneren Fahrzeugen mit elektronischem Tacho die Anzahl der vom Sensor für die Geschwindigkeit (meist am Getriebe angebracht) an das Kombiinstrument (KI) gelieferten Impulse pro 1.000 m an. Für die Berechnung der Geschwindigkeit- und Wegstreckenanzeige wird die Wegimpulszahl vom KI benötigt. Sie muss an die Dimensionen der Räder angepasst werden, wobei der Abrollumfang relevant ist. Faktoren, die den Reifenumfang und damit w beeinflussen, sind deshalb vor allem:

  • Druck
  • Fliehkraft
  • Verschleiß
  • Reifendimension

Für die Gesamtwegstrecke ("km-Zähler" oder Hodometer) gilt eine gesetzliche Toleranz von ± 4% (§ 57 Abs. 3 StVZO). Beim Tachometer gilt, dass die angezeigte Geschwindigkeit größer der tatsächlichen sein muss[3].

[math]\displaystyle{ w = \frac{\text{Anzahl Impulse}}{\text{1000 m}} }[/math]

Einheit:
[Impulse/Kilometer], [Imp./km], [1/km], [I/km]

K-Zahl

Bei Volkswagen wird auch die sog. K-Zahl verwendet.

[math]\displaystyle{ \text{K-Zahl} = \frac{\text{Anzahl Impulse pro 1000 m}}{\text{Umfang Normreifen}} }[/math]

k-Faktor

Prüfnachweis nach StVZO § 57 b, d

Tachographenkonstante ("Gerätekonstante", "Konstante des Kontrollgerätes"[1]) k – Justierfaktor des Tachographen bei Nutzfahrzeugen zur korrekten Anzeige der Geschwindigkeit oder Drehfrequenz

Ermittlung

Solange man die Übersetzung (Zähnezahl) beim Abgriff im Getriebe nicht kennt, kann man sich mit folgender Prozedur behelfen, die natürlich voraussetzt, dass man die Impulse zählen kann.

  1. Definition einer Messstrecke (Standard 20 m; je nach Impulszahl ist eine (deutlich) größere Strecke u.U. sinnvoll)
  2. Abfahren exakt dieser Strecke
  3. Zählen der aufgelaufenen Impulse

Alternativ kann man auch auf einem Rollenprüfstand messen.

Wertebereich

Hersteller Typ Modelljahr w [Impulse/km] Anmerkungen
Audi A6 Avant quattro 2005 4159
BMW 5/D Touring (E39) 1997 - 2004 24120
Mercedes W210 (E220) 24300
Mercedes Sprinter 3890
Mercedes Actros 1644 11004
Opel Omega-B (Caravan) 1994 – 2003 23650 Udyn = 1913 ... 1996 mm
Opel Omega-B (Caravan) 1994 – 2003 23915 Udyn = 1892 ... 1974 mm
Toyota RAV4 2550
Volkswagen Golf IV (1J) 4345
Volkswagen T4 1990 – 2003 3300 ... 3550[4]

Hinweis:
Die Werte stellen Anhaltspunkte dar und können auch innerhalb eines Fahrzeugtyps voneinander abweichen!
Kalibriergeräte haben meist einen Einstellbereich 2.000 ... 50.000 I/km[5].

Siehe auch

Einzelnachweise