Vehicle Identification Number
VIN – in Deutschland auch als Fahrgestellnummer, Fahrzeug-Identifizierungsnummer (FIN) oder Fahrzeug-Identnummer bezeichnet.
Aufbau der VIN
Eine umfangreiche Erklärung der 17-stelligen VIN findet sich hier. Der prinzipielle Aufbau der FIN für Europa wird in 76/114/EWG geregelt. Früher wies die FIN oft weniger Stellen (z.B. nur 13) auf!
- 1. Stelle = Land (1 = USA, W = Deutschland)
- 2. + 3. Stelle = Hersteller (Stelle 1 – 3 ≅ WMI)
- 4. - 6. Stelle = Ausrüstung oder Füllzeichen ohne Bedeutung
- 7. + 8. Stelle = Fahrzeugtyp
- 9. Stelle = Füllzeichen (teils ohne Bedeutung, in USA und Kanada Prüfziffer)
- 10. Stelle = (oft, aber nicht immer!) Bau- bzw. Modelljahr (z.B.: A...L = 1980...1990, M...Y = 1991...2000, 1...9 = 2001...2009, B = 2011, C = 2012, D = 2013, E = 2014); Achtung: Modelljahr muß nicht dem Baujahr entsprechen!
- 11. Stelle = Herstellerwerk (assembly plant)
- 12. - 17. Stelle = laufende Seriennummer
Prüfziffer
- Berechnung der amerikanischen Prüfziffer (9. Stelle der VIN)
- Berechnung der europäischen Prüfziffer Achtung: Prüfung der Eingabe auf zulässige Zeichen derzeit (09/2017) nur bei ziffernweiser Eingabe, nicht jedoch beim Einfügen aus der Zwischenablage!
- Beschreibung des Algorithmus
Wo befindet sich die FIN am Fahrzeug?
Infos hierzu findet man z.B. im Fachbuch Unfallrekonstruktion im Band 1, Kapitel 4.7. Untersuchung auf technische Mängel (S. 603 – 645) von Hege und Wiek sowie auf der dazugehörenden DVD. Auf der DVD befinden sich Dateien, die für mehr als 400 verschiedene Fahrzeugtypen den Anbringungsort der FIN listen. Nach Studium dieser Unterlagen ist sicher Jeder in der Lage, die eingeschlagene FIN am Fahrzeug zu finden (auch wenn das fragliche Fahrzeug dort nicht explizit aufgeführt sein sollte).
Entschlüsselung der VIN im Internet
Allgemein
- KBA-Erläuterung der Prüfziffern-Generierung nach dem Modulo 11-Verfahren
- Wikipedia – Fahrzeug-Identifizierungsnummer
- http://de.vin-info.com
- 96/114/EWG
- http://www.mobilverzeichnis.de/vin-decoder.htm (Links zu verschiedenen VIN-Decodern)
- http://www.scribd.com/doc/4712367/VIN (gescanntes Nachschlagewerk)
- http://vindecoder.eu schlägt anscheinend gleich in mehreren osteuropäischen Datenbanken nach, ob das Fahrzeug registriert ist
Prüfziffer-Problematik
- Die Prüfzifferberechnung erfolgt in Europa und den USA nach unterschiedlichen Standards. Einige der nachfolgend aufgelisteten Decoder weisen auch eine Prüfziffer aus, dabei handelt es sich meist nur um ein Auslesen der neunten Ziffer der VIN nach US-Standard, d.h. die Prüfziffer wird entgegen ihrem eigentlichen Sinn nicht berechnet. Beide Verfahren berechnen die Prüfziffer nach dem Modulo 11-Verfahren, in Europa werden alle 17 Ziffern der VIN herangezogen, bei dem US-Standard wird die neunte Ziffer (=Prüfziffer) aus den verbleibenden 16 Ziffern der VIN ermittelt. In einer US-VIN wird damit die Prüfziffer immer mitgeführt, in Deutschland muss man die Zulassungsbescheinigung (Ziffer 3) einsehen, um die Gültigkeit einer VIN zu überprüfen. Auf dieser Seite können die Prüfziffern für europäische und amerikanische Fahrzeuge berechnet und überprüft werden. Einige Hersteller ergänzen mittlerweile auch für europäische Fahrzeuge an der neunten Stelle die Prüfziffer nach US-Norm und berechnen dann die Prüfziffer nach EU-Standard. Auf der vorbezeichneten Webseite werden dann beide Prüfziffern als gültig ermittelt.
- Auch die Typschlüsselnummer (Feld 2.2) ist mit einer Prüfziffer versehen, welche ebenfalls mit dem Modulo 11-Verfahren berechnet wird. Das Feld 2.2 in der Zulassungsbescheinigung enthält weiterhin die ASN (Ausführungsschlüsselnummer), welche an die ersten 3 Ziffern (=TSN) anschließt - insgesamt eine Feldlänge von 8 (alphanumerischen) Zeichen, für Fahrzeuge die nach dem 1. Oktober 2005 typisiert werden (davor 6 numerische Zeichen). Eine Validierung der TSN/ASN kann auf dieser Seite durchgeführt werden.
Herstellerspezifisch
- Audi
- https://vindecoder.eu/audi (kostenpflichtig)
- https://www.nininet.de/fahrgestellnummer.html
- BMW (auch Mini)
- http://www.bmwarchiv.de/vin/bmw-vin-decoder.html
- BMW-Baumuster-Bezeichnungen
- BMW-Motorcodes
- http://www.realoem.com/bmw/select.do (mit Ersatzteilen zu BMW-Fahrzeugen)
- Ford
- Daimler Chrysler / Mercedes
- Harley Davidson
- http://www.harley-riders-guide.com/harley-davidson-vin.html
- http://www.motoverse.com/tools/vin/harley.asp
- Jeder Vertragshändler kann die Ausstattung neuerer Maschinen anhand der VIN bei Harley Davidson in den USA abfragen. Dies ist mit den gängigen Schadenkalkulationssystemen (Audatex) unmöglich.
- Honda
- https://www.motorcyclespareparts.eu/honda-parts/honda-model-prefix.aspx (Tabelle mit den Codes der einzelnen Modelle, z.B. SC22 = Gold Wing)
- Land Rover
- Nissan
- Opel
- Porsche
- Smart
- Suzuki
- Toyota
- Volvo
- VW
- FIN-Decoder (US-Fahrzeuge, Asien und Europäer)
Gängige Herstellerkennzeichnungen (WMI = World Manufacturer Identifier)
Entschlüsselung einer beliebigen WMI (Stelle 1 bis 3) unter https://vpic.nhtsa.dot.gov/decoder/Decoder.
Beispiele, nicht vollständig:
- Alfa Romeo (I): ZAR
- Aprilia (I): ZD4
- Audi (D): WAU, (TRU – Audi Ungarn)
- BMW (D): WBA, (WB1 – BMW Motorrad)
- Chrysler (E): B7J
- Chrysler (F): S2D
- Chrysler (USA): 1C3
- Chrysler (USA): 1C4
- Chrysler (USA): 1J4
- Citroen (F): VF7
- Daewoo (ROK): KLY
- Daihatsu (J): JDA
- Daimler (D): WDD
- DaimlerChrysler (D): WDC
- Fendt (D): WXF
- Ferrari (I): ZFF
- Fiat (I): ZFA
- Ford (D): WFO
- Ford (E): VS6
- Ford (USA): 1FM
- Ford (USA): 2FM
- Hobby (D): WHB
- Honda (GB): SHS
- Honda (I): ZDC
- Honda (J): JH2
- Honda (J): JHM
- Honda (RC): LUC
- Honda (USA): 1HF
- Hyundai (ROK): KMH
- Iveco (I): ZCF
- Jaguar (GB): SAJ
- Jeep Eagle (USA): 4J4
- Kia (ROK): KNE (Modelle für Europa)
- Kia (ROK): KNA (Modelle für den außereuropäischen Markt)
- Land Rover (GB): SAL
- Lotus (GB): SCC
- Lexus: JT1 (Hersteller eigentlich: Toyota)
- MAN (D): WMA
- Maserati (I): ZMA
- Mazda (J): JM2
- Mazda (J): JMZ (Herstellerbezeichnung früherer Modelle Toyo Kogyo mit Verkaufsbezeichnung Mazda )
- Mercedes (D): WDB
- Mitsubishi (J): JMB
- Mitsubishi (NL): XMC (Hersteller eigentlich: Netherlands Car (NL))
- Mitsubishi (THA): MMB
- Netherlands Car (NL): XMC (Verkaufsbezeichnung: Mitsubishi)
- Nissan (GB): SJN
- Nissan (J): JN1
- Opel (D): WOL
- Peugeot (F): VF3
- Porsche (D): WPO
- Proton (MAL): PL1
- Renault (F): VF1
- Renault Trucks (F): VF6
- Rover (GB): SAR
- Rover (GB): SAX
- Saab (S): YS3
- Seat (E): VSS
- Skoda (CS): TMB
- Skoda (CZ): TMB
- Ssangyong (ROK): KPT
- Tabbert (D): WTA
- Toyota (J): JT1
- Toyota (J): JTF
- Volkswagen (D): WVW (Pkw)
- Volkswagen (D): WV2 (Transporter)
- Volvo (S): YV1
Die WMIs zahlreicher Hersteller findet man auch unter http://www.mobilverzeichnis.de/hersteller
Weitere Infos zum Thema
- wikipedia: Fahrzeug-Identifizierungsnummer
- Hugemann: Unfallrekonstruktion, Bd. 1, Kapitel 4.7. Untersuchung auf technische Mängel, S. 603 – 645, Martin Hege; Alexander Wiek
- SAE Standard SAE J853 - Vehicle Identification Numbers
- SAE Standard SAE J272 - Vehicle Identification Number Systems
- SAE Standard SAE J273 - Passenger Car Vehicle Identification Number System
- SAE Standard SAE J1044 - World Manufacturer Identifier
- SAE Standard SAE J1108 - Truck and Truck Tractor Vehicle Identification Number Systems