Struktur und Ursachen von Oldtimerunfällen
2019, p. 168 (#5)
Das Allianz Zentrum für Technik (AZT) hat zusammen mit weiteren Partnern eine aktuelle Analyse von KH- und VK-Kollisionsschäden durchgeführt. Zusammen mit der TU Graz wurden dabei unter anderem die Struktur von Oldtimerunfällen sowie Unfallursachen und -folgen detailliert analysiert. Als sehr sinnvolle Ergänzung für die Tätigkeit des analytisch tätigen Sachverständigen fand in diesem Zusammenhang für ausgewählte Oldtimer und neuere Fahrzeuge ein Vergleich der Bremsverzögerungen statt. Den in diesem Aufsatz dargestellten Bremsverzögerungsmessungen ist zu entnehmen, wie deutlich die Leistungsfähigkeit von Oldtimerbremsanlagen gegenüber denen heutiger Fahrzeugmodelle unterlegen ist. Das trägt nicht zuletzt zum typischen Unfallgeschehen von klassischen Fahrzeugen bei.
Structure and causes of classic car accidents
The Allianz Center for Technology (AZT), together with other partners, has conducted an up-to-date analysis of KH and VK collision damage. Together with the Graz University of Technology, the structure of classic car accidents as well as the causes and consequences of accidents were analysed in detail. In this context, a comparison of the brake delays for selected classic cars and newer vehicles was carried out as a very useful addition to the activities of the analytically active expert. The brake deceleration measurements presented in this paper show how clearly the performance of classic car brake systems is inferior to that of today’s vehicle models. This contributes not least to the typical accident occurrence of classic vehicles.
Zitat
Gwehenberger, J.; Kronthaler, A.; Hoschopf, H.; Borrack, M.: Struktur und Ursachen von Oldtimerunfällen. Verkehrsunfall und Fahrzeugtechnik 57 (2019), pp. 168 – 183 (#5)
Inhaltsangabe
Die sinnvolle Verwendung des MAHA VZM 100 mit einem Messbereich bis 10 m/s² (siehe Handbuch Verkehrsunfallrekonstruktion 2. Auflage, A3 Kap. 4.7, S. 67) für Bremsversuche mit modernen Fahrzeugen ist zu hinterfragen. Bremsversuche an anderer Stelle mit modernen Fahrzeugen zeigen Verzögerungen von im Mittel zumindest 10 m/s², wobei hier aus höheren Ausgangsgeschwindigkeiten gebremst wurde.