Sichtbarkeit von Zweiradfahrzeugen

Aus Colliseum
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1986, p. 69 (#3)

Zitat

Cohen, A. S.: Sichtbarkeit von Zweiradfahrzeugen. Verkehrsunfall und Fahrzeugtechnik 24 (1986), pp. 69 - 74 (# 3).

Inhaltsangabe

Reprint eines Vortrags auf dem 29. AFO/GUVU-Seminar (Oktober 1985). Obwohl der Titel von "Zweiradfahrern" spricht, geht es nahezu ausschließlich um Motorradfahrer. Nach etwas einleitender Statistik, die belegt, dass Motorradfahrer überproportional häufig an schweren Verkehrsunfällen beteiligt sind, beschäftigt sich der Wahrnehmungspsychologe Cohen mit den Gründen. Eingangs werden zwei mögliche Gründe untersucht, nämlich

  • Wahrnehmungsdefizite aufseiten des Pkw-Fahrers,
  • vorsätzliches Handeln des "stärkeren" Pkw-Fahrers.

Der Autor zeigt anhand der statistischen Verteilung bestimmter Unfalltypen, dass die Ursache tatsächlich in Wahrnehmungsdefiziten zu suchen ist, und beschäftigt sich anschließend mit den Gründen.

Cohen führt kenntnisreich in den (mittlerweile sattsam bekannten) Dreiklang "Sehen, Wahrnehmen, Erkennen" ein, die Bedeutung des peripheren Sehens und die Aufmerksamkeitssteuerung. Die Autoren der zahlreich zitierten Untersuchungen lesen sich wie ein Who's who der Verkehrswahrnehmungspsychologie der 1980er Jahre.

Eine Haupterkenntnis des Beitrags ist, dass helles Tagfahrlicht einen entscheidenden Beitrag zur Wahrnehmung von Zweiradfahrern leisten kann. Insbesondere die diesbezüglich zitierten Ergebnisse der Studie von Ramsey und Brinkley sind sehr aufschlussreich. Aus heutiger Sicht ist der Aufsatz jedoch eher von historischem Interesse, denn seit 1988 ist Abblendlicht bei Tag für Motorradfahrer in Deutschland verpflichtend.

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