Quads - Begriffe, Technik, Brems- und Fahrversuche

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2005, pp. 99 – 101(#4)

Quads etablieren sich in unserem Straßenbild mehr und mehr. Das Fahren schon ab 16 Jahren, teilweise nur eine Versicherungszulassung oder der "Spaßfaktor" lassen auch hier zu Lande einen Boom erwarten. Wegen der zunehmenden Bedeutung, aber auch wegen teils schwerer, vielleicht fahrzeugspezifischer Unfälle sollten sich Kraftfahrzeug-Sachverständige dieser neuen Gattung widmen. Es liegt auf der Hand, dass sich hier eine Reihe neuer Aufgaben stellen: z. B. fällt sofort der hohe Fahrzeugschwerpunkt bei kompakter Bauweise auf. Im Rahmen einer unfallanalytischen Bestandsaufnahme sollten neue Fragen im Zusammenhang mit Quads geklärt werden.


Zitat

Fürbeth, V.; Ammer, V.; Bock, T.: Quads - Begriffe, Technik, Brems- und Fahrversuche. Verkehrsunfall und Fahrzeugtechnik 43 (2005), pp. 99 – 101(#4)

Inhaltsangabe

Der Aufsatz behandelt Begriffe, technische Besonderheiten, Bremsversuche und Fahrversuche.
Obwohl der Fahrzeugschwerpunkt bereits in der Einleitung angesprochen wird, werden hierzu im dreiseitigen Beitrag keine sachdienlichen Informationen oder Zahlenwerte angeboten. Es wurden (insgesamt zwei) Bremsversuche mit zwei Quads nur auf nasser Betonfahrbahn unternommen:

  • Quad mit Trommelbremsen: 5 m/s (maximal)
  • Quad mit Scheibenbremsen: rund 8 m/s

Im Beitrag sind die Einheiten m/s; vermutlich sind m/s² gemeint. Ein MFDD wird ebenso wenig berechnet wie eine Nickwinkel-Korrektur oder Versuche auf trockener Fahrbahn vorgenommen werden. Es wird ein Maximalwert (5) mit einem mittleren (?) Wert (8) verglichen. Zudem ist der Fahrbahnzustand de facto nicht bekannt, denn an anderer Stelle im Beitrag wird von "leichtem Nieselregen" gesprochen. Die genannten Verzögerungen sind daher mit absoluter Vorsicht zu genießen.
Weiterhin wurde das Anfahrverhalten untersucht (aus den Weg-Zeit-Diagrammen, die bis 25 m reichen, wurde die mittlere Beschleunigung mit [math]\displaystyle{ a = \frac{2 s}{t²} }[/math] nach 10 m berechnet):

  • Anfahren geradeaus: 2,4 ... 10,2 m/s²
  • Abbiegen (Radius von 6,5 m innerhalb der ersten zehn Meter): 0,6 .. 3,5 m/s²

Die extrem hohe Anfahrbeschleunigung geradeaus auf dieser Wegstrecke ist interessant und hätte den Autoren durchaus eine nähere Erläuterung wert sein können, da auf den ersten 10 m selbst bei stärker motorisierten Motorrädern keine derartigen Beschleunigungen in der Literatur nachweisbar sind (siehe hier oder hier). Auch wenn die verwendeten Quads über Automatik-Getriebe verfügen, so sollte das Zustandekommen solcher Werte bei Quads mit 14 kW Motorleistung erklärt werden.
Angesprochen wird im Beitrag das Fahrverhalten von Quads, die leicht zum Ausbrechen neigen. Trotz des Titels "Quads – ... Technik ..." wird jedoch nicht ansatzweise darauf eingegangen, dass ein Hauptgrund für das teils gefährliche Fahrverhalten darin liegt, dass die angetriebene Hinterachse oft über kein Differential verfügt.

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