PoliScan-Software Speed mit neuer Software betriebssicher?

Aus Colliseum
Zur Navigation springen Zur Suche springen

SVR 2012, pp. 212 – 126 (#4)

Zitat

Schmedding, K.; Neidel, O.: PoliScan-Software Speed mit neuer Software betriebssicher? Straßenverkehrsrecht (SVR) 2012, pp. 121 – 126 (#4).

Inhaltsangabe

Der Aufsatz beschreibt Geschwindigkeitsmessungen mit PoliScanSpeed bei Messfahrten der Autoren im Februar 2012 auf dem Flughafengelände in Kyritz mit einem SUV Mercedes ML und einem Volvo-Pkw.

Die Verfasser kommen zu folgenden Ergebnissen:

  • Auswerterahmen als Plausibilitätskontrolle werde kritisch gesehen, da es sich um eine Vorausberechnung (Simulation) handele und damit im Widerspruch zu PTB-Anforderungen (Abbildung des Messwertbereichs) stehe
  • die Refelexionsgüte des erfassten Fahrzeugs habe keinen Einfluss auf die Zuordnung des Messwerts zu einem bestimmten Kfz
  • es werde eine niedrige "Auslöseschwelle" vermutet
  • das Kennzeichen könne kein verlässlicher Abtastpunkt des Messgeräts sein
  • es bestünden Restzweifel an der Sicherheit der Zuordnung des Messwerts zum Fahrzeug im dichten Verkehr
  • die geringe Breite des eingeblendeten Messwertrahmens gebe wahrscheinlich Hinweis auf ein weiteres Fahrzeug in der Nähe des gemessenen Kfz
  • die Auswertung des Smeareffekts lasse große Toleranzen zu und sei deswegen auch als "Notnagel" nicht geeignet

Während der Versuchsfahrten wurden die reflektierenden Fahrzeugteile mit einem Stoff abgedeckt. Wesentlich ist aus technischer Sicht, ob der verwendete Stoff undurchlässig für Laserstrahlen war oder nicht. Bei Benutzung eines laserdurchlässigen Stoffs werden auch weiterhin Reflexionen während der Versuchsfahrten aufgetreten sein.

Die beiden letzen Messfotos (Bilder 13 a und b: Mercedes ML mit 73 und 65 km/h) bzw. die dort ersichtlichen Smearlinien scheinen nicht geeignet, die Skepsis der Autoren an der (selbstverständlich toleranzbehafteten) Auswertung der Smearlinien schlüssig zu illustrieren und zu begründen: Die Fotos wurden offenbar mit unterschiedlicher Brennweite aufgenommen, das gemessene Fahrzeug fährt auf unterschiedlichen Fahrkorridoren. Zur Beurteilung der Smearlinien müssten die betreffenden Parameter bei beiden Messungen bekannt sein und die Original-Bilddateien vorliegen. Dann könnte man vergleichend untersuchen, ob der Unterschied von 8 km/h bei den Messwerten sich auch bei der Smearlinienauswertung reproduzieren lässt.

Beiträge zum Thema im VuF

Weitere Veröffentlichungen zu Vitronic PoliScan Speed